Hambacher Forst

Msane

Well-Known Member
@Msane

Die #Hambibleibt-Leute betreiben radikalste Fluchtursachenbekämpfung. Radikal hier: An der Wurzel. Gegen den Klimawandel (lateinisch: radix, vgl. Radieschen). Verstehe nicht, warum du nicht mit denen heftigst sympathisierst.

Weil es unnötiger Aktionismus ist den die da betreiben.
Der Ausstieg aus der Kohle ist längst entschieden, das ist bei der Politik seit Jahren angekommen und ich sehe das auch so.
Dann kam Fukushima dazwischen, worauf Deutschland spontan den sofortigen Atomausstieg beschlossen hat.
Bei dem Atomausstieg war klar das Deutschland damit seine Co2-Ziele in der vorgesehenen Zeit nicht mehr erreichen kann.
Denn dazu hätte es den klimaneutralen Atomstrom gebraucht, wir sind uns aber alle einig das wir keinen Atomstrom mehr wollen.
Dafür müssen jetzt aber als Ausgleich die Braunkohlekraftwerke noch eine Zeit lang den wichtigen Grundlaststrom erzeugen den die Erneuerbaren derzeit noch nicht liefern können.
Wir befinden uns in einer Übergangszeit, von Atom- und fossilen Energieträgern hin zu erneuerbaren Methoden der Energieerzeugung.
All dies braucht Zeit, Geld und die technische Machbarkeit muss gegeben sein, sich in Baumhäusern im Wald zu verschanzen und die "Bullenschweine" wie sie die Polizei nennen mit Gegenständen zu bewerfen, wird diesen Vorgang weder beschleunigen noch das Klima retten.

Wer sich wirklich sinnvoll einbringen möchte, der sollte die Zeit nach dem Braunkohleabbau mitgestalten.
Tagebaue werden ja nicht einfach so offengelassen, Stichwort Renaturisierung und Wiederaufforstung.
Rund um Köln sind z.B. viele ehemalige Kiesgruben, diese heute mit Wasser gefüllten Seen werden heute von der Bevölkerung als Naherholungsgebiete genutzt, sind gleichzeitig Naturschutzgebiete und Feuchtbiotope.


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Mendelssohn

Well-Known Member
Selbst die Renaturierung der Emscher bringt das einstmals idyllische Emschertal nicht zurück.
@Msane Wie willst du den Hambacher Forst renaturieren? Vermutlich ein letztes Stück Wald in NRW, das die Industrielle Revolution, den deutsch-französischen Krieg und zwei Weltkriege überlebt hat. Dreihundertfünfzigjährige Bäume, kurz nach dem Westfälischen Frieden gewurzelt, sind aus meiner Sicht Naturdenkmäler, schützenswerter als jedes Denkmal der Industriekultur.
Renaturierung heißt ja nicht Wiederherstellung der alten Natur, sondern Erschaffung einer neuen "Natur" nach der jeweils zeitgemäßen Vorstellung von Natur.
Der Hambacher Forst sollte als Botanischer Garten, nicht als Baggersee (nach der Nutzung) oder Safaripark (ohne Nutzung) vermarktet werden. Die TU und die Uni Köln helfen gewiss bei der Entwicklung eines Nutzungsplans jenseits der Braunkohle. Die meisten der Aktivisten werden wohl von der Uni kommen, so wie sie aussehen.
 

eruvaer

Well-Known Member
Ich habe letztens gelesen, dass es heute viel mehr Bäume gibt als vor 70 Jahren.
Dennoch gibt es weniger Baum.
Denn die grossen alten Bäume in ihren grpn durchwachsenen Wäldern werden abgehozt und was nun noch steht sind junge Bäumchen, die weit weniger Blattwerk zu bieten haben. Viele davon dienen der industriellen Nutzung, werden also nie alt werden.

Bei meinen Eltern gegenüber wurden Bäume geplanzt. Haufenweise. Ausgleichsfäche für eine Abholzung anderswo. Dieser neue kleine Wald steht neben einem echten gewachsenen Wald. Ich mache euch dieses Wochenende ein Foto - der Unterschied ist sehr offensichtlich und mich als Kind der Natur stimmt dieser planmässig angelegte Mischwald immer etwas traurig.
 

Msane

Well-Known Member
Selbst die Renaturierung der Emscher bringt das einstmals idyllische Emschertal nicht zurück.
@Msane Wie willst du den Hambacher Forst renaturieren? Vermutlich ein letztes Stück Wald in NRW, das die Industrielle Revolution, den deutsch-französischen Krieg und zwei Weltkriege überlebt hat. Dreihundertfünfzigjährige Bäume, kurz nach dem Westfälischen Frieden gewurzelt, sind aus meiner Sicht Naturdenkmäler, schützenswerter als jedes Denkmal der Industriekultur.
Renaturierung heißt ja nicht Wiederherstellung der alten Natur, sondern Erschaffung einer neuen "Natur" nach der jeweils zeitgemäßen Vorstellung von Natur.
Der Hambacher Forst sollte als Botanischer Garten, nicht als Baggersee (nach der Nutzung) oder Safaripark (ohne Nutzung) vermarktet werden. Die TU und die Uni Köln helfen gewiss bei der Entwicklung eines Nutzungsplans jenseits der Braunkohle. Die meisten der Aktivisten werden wohl von der Uni kommen, so wie sie aussehen.

Jede Veränderung ist ein Eingriff in die Natur, dies gilt auch für die Anlagen der erneuerbaren Energien.
Wenn eine Talsperre zur Erzeugung von Strom genutzt wird bekommen wir saubere Energie, dafür werden aber beim befüllen der Talsperre Täler, Flußauen und Wälder überflutet und damit zerstört.
Das Aufstellen von Windkraftanlagen in der Nordsee ist auch ein Eingriff in die Natur welches das lokale Ökosystem beeinflusst.
Wie wir sehen, alles hat seinen Preis.
Der Hambacher Forst ist der Preis den wir für unseren Wohlstand und unsere Art zu leben zahlen.
Das ist nun mal so auch wenn das vielen Menschen nicht gefällt.

Aber es gibt eine Alternative, ja die gibt es.
Wir schalten die Braunkohlekraftwerke ab und beziehen französischen Atomstrom, den bekommen wir dann aus solchen Katastrophenmeilern wie Cattenom.
Wollen wir das wirklich?


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EnRetard

Well-Known Member
Auch Windkraftanlagen und Talsperren sind massive Eingriffe in die Natur. Der Unterschied zur Braunkohleverstromung ist aber, dass sie weder die Luft verpesten noch die Erde erwärmen.
 
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