Islamischer Religionsunterricht an deutschen Schulen

sommersonne

Well-Known Member
Deswegen geht es mir nicht darum dass sie Religionen lernen sondern eher das logische/moralische Denken um sich eben mit den Themen Religion und Ethik, die hierzu als anschauliche Themen des Alltags herangezogen werden können, selbst auseinander zu setzen.
Nur dadurch daß Kinder in der Schule lernen wie man sich informiert und wie man für sich "das Richtige" absagen 5 kann, verhindert man effektiv, dass sie in einem Hinterhof radikalisiert werden oder ihre Kinder mit MMStropfen vergiften, bei Nebel Todesangst bekommen raus zu gehen oder glauben ein Kompass müsse bei einer runden Erde den Norden ja in den Himmel zeigen wenn die Erde denn eine Kugel wäre...

Und nein, das lernen die meisten nicht zuhause, dabei ist sag Grundlage für alles weitere. Ob jetzt Geschichte oder Kunst ob Mathematik oder Mauer, wer nicht versteht wie man Zusammenhänge eigenständig erkennt und eigene Erkenntnisse auf Fehler überprüft, der wird oft im Wald stehen bleiben.
Diese Grundlagen bekommen sie doch aber gelehrt in der Schule oder ist das nicht mehr so? Da müssen Eltern doch nur darauf aufbauen, so sie können (sehe ich ja ein das es welche gibt die nicht in der Lage sind). Für diese Fälle gäbe es dann die Möglichkeit sich selbst zu informieren über das was sie interessiert. Es gibt ja auch Berufsschulen, wo man auch noch zum lernen angeregt werden könnte.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Mir gefallen beide Ausdrücke auch nicht und außerdem finde ich nicht dass ein Streng gläubiger unbedingt im Hang zum Terrorismus in Verbindung gebracht werden muß auch nicht im Alltagsverständnis.
Ich sehe dass jedenfalls anders.
Du und dein Freund haben wohl wieder Dinge aus Texten herausgerissen um euer Mobbing hier weiter zu betreiben.
Herzlichen Glückwunsch.
Salafisten, Taliban usw. schmücken sich mit dem Attribut der Strenggläubigkeit, ebenso die Jidahisten. Dadurch werden Grenzen zwischen politischer und religiöser Haltung verwischt. Es sind leider die Jihadisten et al, die das Strenggläubige für sich reklamieren und damit das Bild im Westen von einer islamischen Strenggläubigkeit prägen. Da sich die Islamverbände in Deutschland erst spät in den Diskurs um die eigentliche Botschaft des Islam eingeschaltet haben, entstand das Bild der Einheit von Islam, Jihad und Terror. Das zieht sich bis in die Kopftuchdebatte herein. Der strenggläubige Muslim zeigt sich nach Selbst- und Außenwahrnehmung jedenfalls offener für den Jihad (bewaffnete Missionierung) als sein neu gefundenes Gegenüber mit Namen "Kulturmuslim". Der Begriff, der wohl geschaffen wurde, um nicht "alle Muslime über einen Kamm zu scheren" und des potentiellen Jihad/Terrors zu verdächtigen, bewirkt aber das Gegenteil. Das war meine Kritik. Auch der Begriff Kulturmuslim grenzt aus, jedenfalls mehr als der Begriff Iraner, Türke, Albaner oder Deutscher mit iranischen, türkischen oder albanischen Wurzeln. Das Liberale, das der Kulturmuslim verkörpern soll, wird ja dadurch zurückgenommen, daß er immer noch und zuallererst Muslim ist. So wie der "assimilierte" Jude den Juden nie los wurde, und es vom Ende aus betrachtet völlig egal war, ob es sich um einen Juden mit Schläfenlöckchen oder um einen assimilierten Juden aus der Tiergartenstraße handelte, der aus dem Chanukka-Leuchter einen Weihnachtsbaum machte.

Was diese ganzen Überlegungen im Hinblick auf einen gleichgestellten Religionsunterricht an deutschen Schulen für muslimische Schülerinnen und Schüler mit mobbing der hier versammelten Diskutierenden zu tun haben, erschließt sich mir nicht. Auch erwarte ich keine weiteren Erläuterungen üben meinen Freund an dieser Stelle. Mir würde es genügen, wenn du uns mitteilen würdest, wie du zum islamischen Religionsunterricht an deutschen Schulen stehst. Dein Haltung in dieser Frage habe ich bisher noch nicht erkennen können.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Der strenggläubige Muslim zeigt sich nach Selbst- und Außenwahrnehmung jedenfalls offener für den Jihad (bewaffnete Missionierung) als sein neu gefundenes Gegenüber mit Namen "Kulturmuslim".
Selbstwahrnehmung bestreite ich. Das gilt nur für einen Teil der strenggläubigen Muslime.

Denn das Interessante ist ja: So ist die öffentliche Wahrnehmung. Die Realität ist genau umgekehrt. Die traditionell osmanischen Muslime in Europa sind immun gegen diesen Hiphop-Salafistenquatsch. Die wissen es besser. Nur die nur oberflächlichen Muslime, die irgendwann entweder meinen, feststellen zu müssen, oder teilweise ja wirklich feststellen, daß sie keine Chance haben, sich eine westliche, europäische Identität, auch mit muslimischen Hintergrund bilden zu können, weil wir Europäer sie immer ausgrenzen werden, schon alleine, weil wir den Islam hassen (dabei stimmt das gar nicht, wir sind noch nicht mal ausländerfeindlich, wir sind nur fremdenfeindlich), und die dann zum Islam rekonvertieren, die sind dann anfällig dafür, sich von Pierre Vogels und Sven Lau erklären zu lassen, was denn „die wahre Religion“ sei (so hieß einer dieser Vereine).

Unter all den islamistischen Attentätern hatten wir noch keinen Türken. Sie wissen es wirklich besser.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Der Begriff, der wohl geschaffen wurde, um nicht "alle Muslime über einen Kamm zu scheren" und des potentiellen Jihad/Terrors zu verdächtigen, bewirkt aber das Gegenteil. Das Liberale, das der Kulturmuslim verkörpern soll, wird ja dadurch zurückgenommen, daß er immer noch und zuallererst Muslim ist.
Jetzt verstehe ich, wie Du auf AfD kommst. Ja klar. Diese Gleichung wird gezogen.

Hatte mal einen Leserpost gelesen, nicht mal auf einer ganz harten Seite:

Wenn alle Christen ihrem Religionsgründer folgen würden, dann hätten wir das Paradies auf Erden.

Wenn alle Muslime ihrem Religionsgründer folgen würden, dann hätten wir die Hölle auf Erden.

Laues Christentum = Weniger Paradies.

Lauer Islam = Weniger Hölle.

Das aber stimmte ja nur, wenn die sprenggläubige Version den wahren Islam verkörperte. (o.k., „sprenggläubig“ habe ich jetzt aber wirklich von pi-news :D)
So wie der "assimilierte" Jude den Juden nie los wurde, und es vom Ende aus betrachtet völlig egal war, ob es sich um einen Juden mit Schläfenlöckchen oder um einen assimilierten Juden aus der Tiergartenstraße handelte, der aus dem Chanukka-Leuchter einen Weihnachtsbaum machte.
Das ist dieses elende Gift der Spanischen Inquisition. Zuvor hatten wir die Juden ausgegrenzt, diskriminiert. Kein Problem, mußten sich nur taufen lassen. Jetzt aber hatten wir sie zwangsgetauft: Da taucht selbstverständlich der Verdacht auf: Aber vielleicht haben sie sich im tiefsten Herzen immer noch nicht bekehrt? Vielleicht tarnen sie und täuschen sie nur und betreiben heimlich immer noch ihre schwarzmagischen Rituale, backen ihre Mazen mit Kinderblut?

Aus der Nummer kommst Du dann nicht mehr raus. Keine Chance. Du kannst glauben, was Du willst; Du kannst denken, was Du willst. Du bist schuldig aufgrund deiner Herkunft. Selbst wenn Du bekifft, mit Meth zugedröhnt, nach Alkohol stinkend johlend am Kölner Hauptbahnhof Frauen begrabschst und Ärgeres, es ist dein frauenfeindlicher muslimischer Macho-Kulturhintergrund. Selbst für eine Alice Schwarzer.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Ich vermute, @Mendelssohn meint „Religionskunde“, die Oberstufenversion von vergleichender Religionswissenschaft.
Mendelssohn meint Religionsphilosophie, die u. a. vergleichend verfährt.
Ich habe nichts dagegen, das Fach schon in der Grundschule zu lehren, @eruvaer, es sollte nur einen Namen erhalten, den Grundschüler auch verstehen. Es könnte statt Religion einfach Religionen heißen.
Wer ins erste Schuljahr geht, weiß nicht, was Religion ist. Er oder sie weiß auch nicht, was Sachkunde ist, obgleich es unterrichtet wird. Die Fächerunterteilung gilt ja eher für die Eltern. Für die Schüler ist es einfach Unterricht. Je länger es so bleibt, um so besser. Wenn erst einmal der Fachunterricht begonnen hat, setzt die Benotung ein, also Belohnung und Bestrafung. Im Grunde genommen das Ende des bildenden Unterrichts. Jetzt wird nur noch konditioniert und Schüler denken nicht mehr frei, sondern versuchen herauszufinden, was der Lehrer denkt, was also richtig ist.
Im Grunde genommen muß aller Unterricht philosophisch verfahren, um nicht nur abzurichten, sondern zu bilden. Das gilt auch für den Religionsunterricht.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Mendelssohn meint Religionsphilosophie, die u. a. vergleichend verfährt.
Dann hat Mendelssohn etwas Neues erfunden. Dann sollte Mendelssohn das auch mit einem neuen Begriff benennen. :)

Die Religionsphilosophie ist eine philosophische Disziplin, die die Erscheinungsformen und den theoretischen Gehalt von Religion bzw. Religionen zum Gegenstand hat. Sie versucht, systematisch und rational Antwort zu geben auf Fragen nach der Vernünftigkeit religiöser Aussagen, nach Wesen und Formen von Religionen und ihrer praktischen Bedeutung im Leben des Menschen. Sie kann sich auch als Religionskritik oder als sprachphilosophische Analyse der Form religiöser Sprachen manifestieren.

Wikipedia
Das ist eine rein theoretische, spekulative Disziplin der Philosophie, die mit realen Religionen, wie sie von realen Menschen gelebt, gebetet, geglaubt werden, rein gar nichts zu tun hat; zumindest der Methode nach (praktisch sind sie natürlich davon inspiriert).

Die Religionswissenschaft testet dann, wie weit sich die von der Religionsphilosophie eröffneten Denk- und Glaubensmöglichkeiten anwenden lassen und nützlich sein könnten, um reale Religionen zu verstehen, zu interpretieren, wissenschaftlich zu reflektieren; gerade vortheologische Religionen, die ihren Glauben also noch nicht theoretisch reflektiert haben.
Wenn erst einmal der Fachunterricht begonnen hat, setzt die Benotung ein, also Belohnung und Bestrafung. Im Grunde genommen das Ende des bildenden Unterrichts. Jetzt wird nur noch konditioniert und Schüler denken nicht mehr frei, sondern versuchen herauszufinden, was der Lehrer denkt, was also richtig ist.
Bildung vs. Ausbildung.
Im Grunde genommen muß aller Unterricht philosophisch verfahren, um nicht nur abzurichten, sondern zu bilden. Das gilt auch für den Religionsunterricht.
Mit „Philosophie“ scheinst Du eine Unterrichtsmethode zu meinen, eben ein „Verfahren“, so a la „selber denken macht schlau“.
 
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Mendelssohn

Well-Known Member
Selbstwahrnehmung bestreite ich. Das gilt nur für einen Teil der strenggläubigen Muslime.
Strenggläubige jeglicher Coleur definieren sich selbst als solche. In den Augen weniger dogmatisch eingestellten Gläubigen erscheinen sie meistens Verräter des Glaubens.
Wir können es auch so sagen: Fundies sind Fundies, weil sie ihre Sicht der Welt und Nicht-Welt nicht nur verteidigen, sondern auch mit allen Mitteln verbreiten wollen. Selbstverteidigung und Expansionsdrang gehen Hand in Hand. So jedenfalls im Christentum und im Islam seit den Kreuzzügen.
Ich persönlich kenne keinen strenggläubigen Muslim oder Christen, nicht einmal einen jüdischen Fundie. Aber die Ideologien existieren und machen Kriege. Religionsunterricht im Rahmen allgemeiner Schulbildung kann einer kulturspezifischen Ideologisierung entgegenwirken - wie jeder gute Unterricht.
 

Alubehütet

Well-Known Member

Alubehütet

Well-Known Member
Strenggläubige jeglicher Coleur definieren sich selbst als solche.
Deswegen finde ich den Begriff auch doof. Ein radikalpazifistischer Quäker ist genauso strenggläubig wie der Gotteskrieger George W. Bush. Das sind zwar beides Fundamentalisten – ein dazu in meinem Verständnis synonymer Begriff –, aber trotzdem sind in den Gemeinsamkeiten noch himmelweite Unterschiede.
 
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