Islamistischer Terror

Mendelssohn

Well-Known Member
In der Grande Nation gibt es wie in UK große Altlasten aus der Kolonialzeit, die noch nicht so lange vorüber ist. Auf diese Altlasten hat sich der neumoderne Islamismus aufgepfropft. Dass Erdogan sich zum Schutzpatron dieses ebenso militanten wie unmoralischen Islamismus macht, disqualifiziert ihn als Gesprächspartner und als Muslim. Btw. es gibt tausende Abbildungen vom Propheten, und dies seit seiner ersten Schlachten. Er ist ja nicht Gott, von dem man deshalb kein Abbild machen sollte, weil es das Urbild nicht gibt.
Zum Vergleich: wenn ich mir vorstelle, dass ein Lehrer in der Norstadt mit seiner Klasse über die Mohammed-Karrikaturen spricht und zur Veranschaulichung, vielleicht weil eine Nachfrage kommt, die Schüler auffordert, die entsprechende Karrikatur mal eben zu googeln, kann ich mir nicht vorstellen, dass er anderntags geköpft vor seiner Wohnung liegt. Der "islamistische Terror" in Frankreich ist eng mit Frankreichs Kolonialgeschichte verflochten. Ähnliches haben wir in England und Belgien gesehen. Da geht es auch um eine Menge Altlasten in Afrika und Middle East.
 

EnRetard

Well-Known Member
Frankreich will die Bozkurtlar verbieten.

Gut so, und die Deutschen sollten desgleichen tun. Eine Gedenkstätte für die Opfer des Völkermords an den Armeniern 1915 war mit türkisch-nationalistischen Parolen beschmiert worden.

Wenn die Grande Nation schon mal dabei ist, könnte sie auch daran denken, dass den Armeniern mindestens eine zweite Massenvertreibung durch Tayyips Türkei und das Aliyev-Regime in Baku droht.


https://www.spiegel.de/politik/ausl...bieten-a-2ed43bf9-7e90-4e72-b370-19b58458a9f9
 

Zerd

Well-Known Member
Macron rudert inzwischen zwar zurück - ist euch aufgefallen, dass er nach dem zweiten Anschlag sehr moderater und staatsmännischer reagiert hat als noch nach dem ersten? - und verkündet auf Al jazira, dass ihr Feind der Islamismus sei und nicht der Islam, aber das scheint selbst bei seinen eigenen Leuten nicht so anzukommen.

Heute wurde im Lehrerzimmer einer baden-württembergischen Schule ein längerer Brief des Kultusministeriums verlesen, in dem ausführlich dargelegt wurde, warum der scheußliche Mord an Paty uns ebenso betrifft und darum empfohlen wurde, sich an der Gedenkminute für ihn um 11.15 Uhr zu beteiligen, und die Reaktion eines auf die Verfassung vereidigten Beamten, der an dieser Schule Englisch und Geschichte unterrichtet, nach dem Verlesen war ein lautes "Fuck Islam!". Dieser Kommentar blieb unwidersprochen.

Und dass ist diesem einfachen Lehrer auch tatsächlich kaum vorzuwerfen, denn schließlich ging Macron mit dem besten Beispiel voran und wollte diese Reaktion nach dem Mord an Paty ganz bewusst provozieren. In all seinen Reaktionen auf den ersten Anschlag ging es ihm nie darum, dass hier ein scheußliches Verbrechen an einem unschuldigen Menschen begangen wurde (wobei ihm sicher 99% aller Muslime zugestimmt hätten), sondern es ging ihm immer vor allem um das Motiv des Verbrechers und der Ermordete wurde als ein gefallener Soldat bei der Verteidigung unserer Werte als Märtyrer stilisiert.

Er war derjenige, der dieses abscheuliche Verbrechen für einen Kulturkampf zwischen der christlichen und der islamischen Welt instrumentalisiert hat, übrigens ganz im Sinne des Verbrechers! Das ist jedem in der islamischen Welt sauer, sehr sauer aufgestossen, der sich keine künstliche Eskalation des Konflikts wünscht.

Dass Erdogan sich zum Schutzpatron dieses ebenso militanten wie unmoralischen Islamismus macht, disqualifiziert ihn als Gesprächspartner und als Muslim.

Und Erdogan gehört nun einmal zu denjenigen, die solche Stimmungen in der Bevölkerung immer aufgreifen und zu ihrem Vorteil nutzen. In diesem Zusammenhang hat er nichts anderes getan als Macron auch, genauso wie der eine die Tat instrumentalisiert hat, hat der andere die ungeschickte plumpe Reaktion des französischen Präsidenten instrumentalisiert. Wenn das einen Erdogan als Gesprächspartner disqualifiziert, dann war ein Macron als solcher schon lange disqualifiziert.

Und schon wären wir wieder genau an dem Punkt, den sich die Kreuzzügler auf der einen Seite genauso wünschen wie die Terroristen auf der anderen Seite.

Ich versuche euch hier immer wieder darauf hinzuweisen, dass weder der islamistische Terrorismus, noch die NSU oder vergleichbare Verbrechen, noch die 20% für die rechtsextreme AfD in manchen Gegenden vom Himmel gefallen, sondern nur der sichtbare Teil des Eisbergs sind, der ganz bewusst jahrzehntelang aufgebaut wurde. Spätestens seit dem Untergang des Ostblocks wird die islamische Welt als neues Feindbild aufgebaut und permanent Konflikte in der Region geschürt.

Interessanterweise hat der Westen in den letzten Jahrzehnten am besten mit den fundamentalislamischen Kräften harmoniert und kooperiert: in Afghanistan wurden die Taliban erst von den Amis im Krieg gegen die Russen aufgebaut, bevor sie zehn Jahre später, erst nach 9/11, bekämpft wurden, ähnlich lief es bei Saddams Irak ab, der im Iran-Irak-Krieg zunächst gepimpt wurde, um später als Feindbild Nummer eins in mehreren Kriegen, die die Region auf Jahrzehnte destabilisiert haben, bekämpft zu werden, und mit Saudi-Arabien, dem fundamentalistischten islamischen Land, wurden immer beste Beziehungen gepflegt, während die moderateren Länder der islamischen Welt, wie etwa die Türkei, aber auch die nordafrikanischen Länder, so lange stiefmütterlich behandelt wurden, bis sich auch dort eine antiwestliche Stimmung nun ganz allmählich breit macht.

Leute, wenn ihr nicht zu denen gehört, die ganz konkret von diesem Konflikt profitieren, dann lasst bitte nicht zu, vor allem nicht bei euren eigenen Leuten, dass er weiter geschürt wird. Natürlich gibt es die Idioten auf beiden Seiten, die sich nur die Konfrontation wünschen, aber an die auf der anderen Seite kommen wir eben nicht heran, nicht so direkt wie an unsere eigenen Leute. Und wenn ihr das nicht tut, dann seid ihr eben alle zusammen AfD, Wegbereiter der Populisten von morgen. Und solange ihr es nicht tut, werde ich euch eben daran erinnern, wie faschistoid und einseitig eure "politisch korrekten" Haltungen oft sind!
 

Burebista

Well-Known Member
Man kann nur froh sein, in Osteuropa zu leben, wo Islamismus nicht geduldet wird, wo die Staatssicherheitskräften jede Anziehungskraft einer kämpferischen religiösen Ideologie von der Wurzel her unterschlagen und die betreffenden Fanatiker aus dem Land wegschaffen.
Hätte es die Wiedervereinigung nicht gegeben, hätte auch Ostdeutschland nicht das Problem mit dem Islamismus.
Frankreich hatte Kolonien und nun fühlt Frankreich den Bumerang.
Deutschland hat in den 80ger nicht aufgepasst. In den 80ger hätte Deutschland scharf reagieren müssen.
In Polen, Ungarn, Rumänien haben manche Fanatiker versucht, ihren Gift zu verbreiten, aber wurden schnell ausgewiesen.
Die Geschichte mit Afghanistan, mit Saddam usw. ist wahr, aber es liegt fast 2 Generationen vor unserer Jugend da. Was kennen unsere 17.Jährigen über diese Geschichten? Nichts. Und das interessiert sie auch nicht.
Die Tatsache ist, dass der Westen von diesen Fanatiker überflutet wird.
Der Osten will sowas nicht, und auch deshalb auch der Ost-West Konflikt in der EU.
Der Westen kann gar nicht mit diesen Migranten dialogieren oder diskutieren. Kann es einfach nicht. Der Westen hält auf das Wert des Entgegenkommens. Das im Osten gar nicht bekannt ist. und auch nicht verstanden ist. Sondern missverstanden. Als Schwäche. Als große Schwäche.
Entgegenkommen-Kultur gibt es in Orient nicht. Im Orient gibt es entweder - oder. Vor dem Dialog muss ein kleiner Kampf stattfinden, um festgestellt zu werden, wo die rote Linie liegt. Führt der Westen diesen kleiner Kampf nicht, sondern schwebt in der Entgegenkommenstheorie, dann wird der Osten die rote Linie viel weit westlicher legen, als es normal ist.

PS. Als ich in Iran war und über die iranischen Exilanten sprach, erfuhr ich, dass die meisten Iraner Schweden auswählen.
Und nun fragte ich, wörtlich: "Ok. ich, als Rumäne würde nie in Schweden leben, weil da im Winter fast nur dunkel ist und im Sommer auch nicht warm. Ihr, Iraner, habt eine dunkele Farbe. Wieso wollt ihr nicht nach Italien oder Spanien. Die Italiener und die Spanier sehen so aus, wie ihr, die Iraner. Und könntet dort nicht so auffallen."
Antwort: "nein. Italiener und Spanier sind Faschisten".
hm, habe ich mir gedacht. Die Italiener und die Spanier wissen, wo und wie man rote Linien legt und das gefällt euch nicht. Besser in Skandinavien, wo die Leute naiv sind und Entgegenkommens Kultur kennen, aber keine roten Linien.
 
Zuletzt bearbeitet:

Alubehütet

Well-Known Member
Und Erdogan gehört nun einmal zu denjenigen, die solche Stimmungen in der Bevölkerung immer aufgreifen und zu ihrem Vorteil nutzen. In diesem Zusammenhang hat er nichts anderes getan als Macron auch, genauso wie der eine die Tat instrumentalisiert hat, hat der andere die ungeschickte plumpe Reaktion des französischen Präsidenten instrumentalisiert. Wenn das einen Erdogan als Gesprächspartner disqualifiziert, dann war ein Macron als solcher schon lange disqualifiziert.
Hat Marcon ein ausländisches Staatsoberhaupt geduzt?

Hier würde ich gerne schon enden. Diese flegelhafte Duzerei ertrage ich nicht mehr.






Hat Marcon ein ausländisches Staatsoberhaupt aufgefordert, sich medizinisch auf seinen Geisteszustand untersuchen zu lassen?


Kriegst Du eigentlich noch mit, was Du so miteinander vergleichst?
 

sommersonne

Well-Known Member
Zerd ist leider ziemlich verblendet, dreht Fakten zu Gunsten seiner Meinung oder blendet sie ganz aus, weiß sich aber gut auszudrücken. Das beeindruckt nicht, hebt ihn aber von unserem "Löwen" ab. Ich schreibe leider, weil er auch gute Gedanken hat denen ich mich anschließen könnte wenn er nicht so wäre wie er eben ist.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Macron rudert inzwischen zwar zurück - ist euch aufgefallen, dass er nach dem zweiten Anschlag sehr moderater und staatsmännischer reagiert hat als noch nach dem ersten?
Ich weiß beim besten Willen nicht, wie man auf einen geköpften Vorstadtlehrer, der vermutlich alles für seine Klasse gegeben hat, moderat reagieren sollte. Deine Konstruktion ist abenteuerlich.
 
Top