Msane
Well-Known Member
Die hochherrschaftliche Kolonialpolitik ist ein Faktor, aber nicht der einzige. Die Betonsiedlungen wurden nicht primär für Einwanderer aus den Ex-Kolonien gebaut, sondern für Menschen mit wenig Einkommen. Einwanderer aus den Ex-Kolonien, aber auch z.B. aus Portugal waren bzw. sind die Schwächsten auf dem Wohnungsmarkt und lande(te)n in den am wenigsten nachgefragten Behausungen. Ebenso wie z.B. in Großbritannien, v.a. London, wird die Getto-Situation von solchen Wohnsiedlungen dadurch verschärft, dass in beiden Ländern die meisten Bürger Wohneigentum besitzen. Immigranten aber zunächst nicht, und wenn sie wirtschaftlich ausgegrenzt werden, auch später nicht. Ihnen bleiben nur solche Siedlungen. Das vergrößert den Abstand zum besser gestellten Rest der Gesellschaft und es vergrößert auch das Stigma, das den "Banlieues" bzw. den Council Estates (in GB) anhaftet.
Wobei die Plattenbausiedlungen gar nicht automatisch schlecht sind, alles hängt davon ab was für Menschen dort leben.
Ein Teil meiner Familie lebt im Osten im Plattenbau, sieht nicht so schön aus, die Menschen dort haben kein Geld und kein Job, da kannste aber Abends noch locker mit dem Bus fahren ohne das was passiert.
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