Daher ja mein Lob für die deutsche Wohnungsbaupolitik, Ghettoisierung durch die jung-akademische Durchmischung von prekären Vierteln zu vermeiden. Betonwüsten müssen zurückgebaut werden. Was anderes hilft nicht.
Ich war mal in Moskau. Was wir uns so unter Moskau vorstellen, ist recht klein. 90% von Moskau ist Betonwüste bis ins 50. Stockwerk. Banlieu³ noch für Akademiker. Im Sommer gibt es nur stundenweise Wasser. Sechs Wohnungen umstellen einen Innenflur. Mindestens vor zwei Wohnungen stehen Mülltüten, so daß es in dem fensterlosen Innenflur übel riecht.
In Moskau gab es auch einen Anschlag auf ein Hochhaus. Dies war der Anfang vom Tschetschenienkrieg:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sprengstoffanschläge_auf_Wohnhäuser_in_Russland
Richtig ist, daß in der Bundesrepublik viele Migranten der zweiten und dritten Generation, hier insbesondere Türken, in Plattenbauten der sechziger, siebziger und achtziger zusammen mit Arbeitslosen, Asylbewerbern und armen Familien wohnen, die für die Arbeiter gebaut wurden, deren Kinder dann aber schnellstmöglichst das Weite suchten.
Immerhin wurde hier nicht ganz das Grün vergessen, es gibt Schule, Kindergarten, Lidl, Bäcker, Kiosk und die Pommes-und Dönerbude sowie Sparkasse, Postschalter, Apotheke und ein paar Ärzte. Sowie Bus und Bahn. Kein Paradies, aber nicht sorglos, nicht einfach sich selbst überlassen.