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univers

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Ich war in Höchstform, um meiner Gesprächspartnerin die Absurdität des Hupenkonzertes einhergehend mit Jubel und Pfeifen, Knall, dass sich später als abgefeuerte Pistolen erwies, das sich zur Abendstunde vor der Haustür abspielte, zu erzählen und diesen den Fastenden zuschrieb.
Ihr war meine Selbstsicherheit nicht geheuer und so mutmaßte sie aus der Ferne, dass es auch der Fußball dem zugrunde liegen könnte und siehe da, nach kurzer Recherche im Web, erwies sich ihre Vermutung als Richtig.
Mein Denkgerüst war in sich zusammengebrochen...das war gestern.
Aber, selbst wenn sie, die große Denkerin mir nicht glauben würde, dass ich heute den Geldautomaten um die Ecke aufsuchte, um Geld abzuheben, aber der Automat mir verkündete, dass es kein Geld habe, womit es mich beglücken könne.
Gleich nebenan war noch ein GA, der aber den gleichen Spruch mir vorenthielt, sodann ging ich tiefer in die Stadt, die aufgrund des Feiertages eher wie ein Dorf aussah, fast menschenleer und fand noch drei Geldautomaten in Reih und Glied nebeneinander aufgestellt. Der Erste war auch leergeräumt, der Nächste vom Ersten war so gnädig, bzw, die Moslems waren's wohl.
Nun, die Läden sind zu 99,93456 % zu, wo in Gottes Namen haben die Moslems das Geld aus den Geldautomaten hin geschaufelt, wenn sie damit nicht eingekauft haben, wohl gemerkt, gestern erhaschte ich einen Blick auf die Menschenmenge an Geldautomaten um die Ecke und dachte bei mir, dass der Staat wie üblich eine Festtagprämie auf die Konten eingezahlt hätte und die Menschen es nun abheben, aber es kam mir nicht in den Sinn, dass sie alles Geld mitnehmen würden.

Mutlu bayramlar, bevor der Bayram passé ist.
 

Bintje

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Nun, die Läden sind zu 99,93456 % zu, wo in Gottes Namen haben die Moslems das Geld aus den Geldautomaten hin geschaufelt, wenn sie damit nicht eingekauft haben, wohl gemerkt, gestern erhaschte ich einen Blick auf die Menschenmenge an Geldautomaten um die Ecke und dachte bei mir, dass der Staat wie üblich eine Festtagprämie auf die Konten eingezahlt hätte und die Menschen es nun abheben, aber es kam mir nicht in den Sinn, dass sie alles Geld mitnehmen würden.
Mich wundert das nicht so sehr. Geschenke wurden vielleicht schon vorher gekauft (gestern waren doch bestimmt die Läden geöffnet?), oder Geld wird jetzt einfach verschenkt. So kann es kommen, dass jeder Einzelne mehr abhebt als gewöhnlich ... ;)
 

univers

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Ramadan ging nicht spurlos an mir, der nicht gefastet hat, vorbei:

wir waren auf einer Erkundungstour nach Iznik, wovon ich mir viel versprach, denn hier residierten einst:

https://de.wikipedia.org/wiki/İznik
aber wir wollten uns vor der Besichtigung der antiken Überreste erst mit einer Mahlzeit stärken.
So schlüpften wir zwischen Tür und einen Mann, der an die Tür angelehnt war und den ich sofort aufgrund seiner hellen Hautfarbe und blauen Augen, groß gewachsen, als ein Nachfahre Alexander des Großen identifizierte in das Restaurant. Wir waren so schnell an ihn ins innere des Ladens hinein gelangt, dass er kaum Zeit fand und was zu sagen, er lief buchstäblich von der Tür her uns hinterher in den Innenbereich.
Ich fragte, was es zu essen gäbe, worauf er freundlich und lächelnde und wissen ließ, dass sie wegen des Ramadans kein Essen servierten.
Also begaben wir uns raus, er wies uns noch an, wo wir essen könnten, wobei er an zwei entgegen liegende Richtungen zeigte.
Wir gingen in einer der Richtung, vorbei an der Hagia Sophia, die nunmehr als Moschee diente, fanden aber nicht und begaben uns in die andere Richtung, wohin der blauäugige "Türke" u.a hingedeutet hatte.
Wir fanden einen Restaurant, der ebenso offen war, jedoch wurde dort auch serviert und nahmen Patzt. Die Kellnerin brachte uns zwei Speisekarten und wir studierten sie, entschieden uns schließlich.
Damit war es aber nicht getan, denn es gab nur fixe Menüs, die allesamt unsere Aufnahmekapazität überschritten hätten:
kofteci_yusuf_iftar_menusu_1_kofte (2)1.jpg
Pro Person und hier auf dem Bild fehlt ein Salat für Zwei und eine kleine Schüssel Jogurt für jeden, wobei man zwischen bei Frikadellen auch auf Hühnerfleisch oder Döner ausweichen konnte.
Nun, die Kellnerin kam und das feilschen um die Menge begann bzw. sie fing mit dem Kellner an, der aber entnervt den Platz für die Kellnerin räumte.
Sie blieb freundlich aber hartnäckig, dass das Menü unveränderbar wäre, aus der Ferne munkelte der erste Kellner mit seinen Kollegen auf uns deuten...erst jetzt dämmere es uns, oder die Kellnerin erwähnte es, dass es ein Fastenbruch-Menü war, nur war es noch nicht der Fastenbruch Zeit, wir gaben uns geschlagen, und es wurde serviert und serviert, während wir aßen , zwei Mal schickten wir das Hauptgericht zurück, weil die Beilagen noch nicht verzerrt waren.
Es mutete wie ein Kampf zwischen uns und den Kellnern an, statt ein Festmahl, so wie es auf dem Tisch aussah.
Wir überstanden die Prozedur, aber die Süßigkeiten konnten wir nur noch in unser Gepäck einpacken.
 

Bintje

Well-Known Member
wir waren auf einer Erkundungstour nach Iznik, wovon ich mir viel versprach, denn hier residierten einst:

https://de.wikipedia.org/wiki/İznik
aber wir wollten uns vor der Besichtigung der antiken Überreste erst mit einer Mahlzeit stärken.
Interessanter Text dazu, den ich den Einzelnachweisen in Deinem Wiki-Link entnommen habe, @univers .


Das war irgendwie an mir vorbeigeflimmert, dass sie das frühere Museum zum Unmut der Stadtbewohner erst vor zehn, elf Jahren in eine Moschee umgewandelt haben. Wahrscheinlich war es der Testlauf für die "große" Hagia Sophia in Istanbul.
 
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