Alubehütet

Well-Known Member
Ab Geburt! Ein RIESEN Vorteil gegenüber dem christlichen Glauben!
Nur bist Du qua Geburt Mitglied einer Religionsgemeinschaft (des Islam), nicht aber moscheesteuerpflichtiges Mitglied einer konkreten (und nicht etwa einer anderen) Körperschaft öffentlichen Rechts. Für diese Diskussion trâgt es insofern nichts bei.

Man ist zwar durch Geburt Moslem. Aber nicht DiTiB-Mitglied.

Wieso ist das ein Vorteil? Ich denke eher Nachteil, man kann sich nicht selbst entscheiden und "Austritt" ist fast unmöglich.
Ist in Westdeutschland, wo man als Kind schon hineingetauft wird in die Kirchen, ja auch nicht anders. Austritt aus dem Islam ist zwar schwer möglich, in einigen muslimischen Ländern steht darauf die Todesstrafe, eigentlich ja aber auch nicht nötig, solange es keine Herzensangelegenheit ist, zu einer anderen Religion zu konvertieren oder sich zum Atheismus zu bekennen.
 

Bintje

Well-Known Member
In den Einwohnermeldeämtern und Finanzämtern, ebenso wie in den Schulen, weiß jetzt schon jede/r Bedienstete, ob ein Bürger einer und welcher der Religionskörperschaften angehört oder ob nicht.

Bei religiösen Körperschaften ist das so, richtig. ;)

Ich finde es gehört auch die Kirchensteuer abgeschafft, denn wie kann sich ein Staat zur Trennung von Staat und Kirche bekennen und dennoch für einen solchen Filz eine Steuer eintreiben und dann noch bei Vergehen gegen die Menschlichkeit nicht hart gegen diese Institution vorgehen?

Dafür bin ich auch, aber ob die Abschaffung der Kirchensteuer vermehrt zu strafrechtlichen Konsequenzen für kriminelle Priester und/oder andere Kirchenvertreter beitragen würde, wage ich dezent zu bezweifeln.
Schau dir mal an, wie es in anderen Ländern gehandhabt wird.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kirchensteuer_(sonstige_Staaten)

Auch im katholischen Irland wird keine Kirchensteuer erhoben, aber das ändert nichts an früheren Untaten der Kirche geschweige denn deren zögerliche Bereitschaft, Verantwortung dafür zu übernehmen. Der Film, mit dem dieser Artikel beginnt, war dieser Tage im TV (mit der großartigen Judi Dench in der Hauptrolle): https://www.tagesspiegel.de/weltspi...-kloster-irlands-geraubte-kinder/9520502.html
 

Bintje

Well-Known Member
Wenn man gläubig ist und an den gesamten " Sch**ß" glaubt ein riesen Vorteil, denn was denkst du passiert mit Kindern die sterben ohne getauft zu sein?

Die werden ganz normal beerdigt. Vielleicht nicht gerade von einem Priester oder Pastor, aber ansonsten gibt es auf Friedhöfen auch Gräberfelder speziell für Kinder oder Babys.

Wieso ist das ein Vorteil? Ich denke eher Nachteil, man kann sich nicht selbst entscheiden und "Austritt" ist fast unmöglich.

In säkularen oder laizistischen Staaten geht das natürlich, erfordert aber persönlichen Mut!
https://www.ateizmdernegi.org.tr/anasayfa
https://de.wikipedia.org/wiki/Ateizm_Derneği
http://exmuslime.com/ueber-uns/
https://de.wikipedia.org/wiki/Zentralrat_der_Ex-Muslime

Und wie viel Druck Sunniten entfalten können, wenn eine junge Frau "nur" ihr Kopftuch ablegt, kriege ich teilweise live und in Farbe mit. Unschön!
 

Berfin1980

Well-Known Member
Die werden ganz normal beerdigt. Vielleicht nicht gerade von einem Priester oder Pastor, aber ansonsten gibt es auf Friedhöfen auch Gräberfelder speziell für Kinder oder Babys.
Es ist aber möglich das der zuständige Pfarrer due Nutzung der Kirche zum Gottesdienst vorher untersagt. Mir persönlich bekannt von einem Erwachsenen der ausgetreten war. Der Freikirchliche Pastor hat die Beerdigung vollzogen, auch durften keine Glocken geläutet werden und die Trauerhalle auf dem Friedhof zur Aufbahrung durfte auch nicht genutzt werden.

Evangelische Kirchengemeinde übrigens.
 

Bintje

Well-Known Member
Es ist aber möglich das der zuständige Pfarrer due Nutzung der Kirche zum Gottesdienst vorher untersagt. Mir persönlich bekannt von einem Erwachsenen der ausgetreten war. Der Freikirchliche Pastor hat die Beerdigung vollzogen, auch durften keine Glocken geläutet werden und die Trauerhalle auf dem Friedhof zur Aufbahrung durfte auch nicht genutzt werden.

Evangelische Kirchengemeinde übrigens.

Ich weiß, kenne solche engstirnigen Beispiele, hatte das vor Jahren auch mal bei einem Todesfall in der Familie (was letztlich das Tüpfelchen auf dem i für meinen Kirchenaustritt bildete, zumal ich das Verhalten und die Aussagen von Kirchenvertretern dazu nur unchristlich und würdelos fand). Aber dort, wo Friedhöfe kommunale Einrichtungen sind und nicht zu Kirchengemeinden gehören, geht das problemlos.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Die werden ganz normal beerdigt. Vielleicht nicht gerade von einem Priester oder Pastor, aber ansonsten gibt es auf Friedhöfen auch Gräberfelder speziell für Kinder oder Babys.
@Skeptiker meint ja aber nicht die heutige Praxis, sondern den Glauben selber:
Wenn man gläubig ist und an den gesamten " Sch**ß" glaubt ein riesen Vorteil, denn was denkst du passiert mit Kindern die sterben ohne getauft zu sein?
Nach altem katholischen Glauben kommen Ungetaufte, also auch ungetaufte Kinder, tatsächlich nicht in den Himmel; basta. Angeblich auch ein Grund für das Abtreibungsverbot. Da im muslimischen Glauben ein jeder Mensch ursprünglich als Monotheist geboren wird, von muslimischen Eltern aber in diesem Glauben weiter geführt, ist nach muslimischer Ansicht jeder bis zum ausdrücklichen Widerruf Moslem, kommt also in den Himmel.

Nur ist das mit dem nur Getaufte kommen in den Himmel eine spätere, oberflächliche, längst überholte Tradition, auch bei Katholikens.
 
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Almancali

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Ich finde eine Moscheesteuer für absolut unnötig. Das ist wieder einmal typischer Aktionismus der regierungsnahen Vertreter der BRD.

Die Argumentation mit dem "radikalen" Islam zieht auch nicht wirklich, denn die Welt globalisiert sich. Es ist eher die Angst der "konservativen" Anhänger des Islams vor Veränderungen. Allerdings wird sich der Islam (oder eher die Menschen) in Zukunft immer mehr anpassen.

Beispiele:
In der Türkei sieht man seit Jahren immer mehr Weihnachtsbäume und weihnachtliche Atmosphäre in den Geschäften. Überall Weihnachtsbäume, Sterne und Santa-Claus Aushänge. Türken feiern Geburtstage oder haben sogar - wegen ihren Kindern - Weihnachtsbäume und Weihnachtsgeschenke im Haus.

Mit Zunahme der Medien und Globalisierung, wird sich immer mehr in eine gemeinsame Richtung entwickelt. Da wird auch der Islam nicht vor halt machen können.

Selbst das konservative Saudi Arabien "mit Vollstock im Hintern" (womit ich das Konservative meine), lockert sich allmählich immer mehr auf.

In einigen Ländern wird sich das alles schneller und in anderen Ländern halt etwas langsamer entwickeln. Nur eines ist sicher: Es entwickelt sich.
 

Bintje

Well-Known Member
Ich finde eine Moscheesteuer für absolut unnötig. Das ist wieder einmal typischer Aktionismus der regierungsnahen Vertreter der BRD.

Inwieweit zählt Seyran Ateş zu "regierungsnahen Vertretern der BRD"? o_O
Im übrigen präzisierte sie offenbar heute im Morgenmagazin, sie sei von der "Welt" falsch verstanden worden.
Die Finanzierung über die übliche Zakat reiche völlig aus.

„Es ist keine gute Idee, die aktuellen (Islam-)Verbände zu Körperschaften öffentlichen Rechts zu erklären und eine Kirchensteuer-ähnliche Moschee-Steuer einzuführen“, sagte sie am Donnerstag im ARD-„Morgenmagazin“. „Es gibt bei den fünf Säulen des Islams die sogenannte Zakat, die soziale Pflichtabgabe. Darüber könnte man das besser regeln.“

Ates war im Gespräch mit der „Welt“ während der Weihnachtsfeiertage so verstanden worden, als spräche sie sich für eine derartige Moschee-Steuer aus. Richtig ist es nach Ates' Ansicht, zu versuchen, die Finanzierung der Muslime aus dem Ausland durch eine Eigenfinanzierung zu ersetzen.

Besonders die Türkei und die Muslimbrüder übten damit einen großen Einfluss auf die Muslime in Deutschland aus, was dazu führe, dass sich der Islam und die Muslime nicht integrierten. „Sie werden immer noch von außen moderiert und finanziert. Das muss aufhören“, erklärte Ates.

https://www.tagesspiegel.de/politik...lige-abgabe-statt-moscheesteuer/23801216.html

So weit ich es mitbekam, sind anscheinend sowieso nur einige wenige GroKo-Abgeordnete sowie ein, zwei Grüne und ein AfD'ler auf das Thema angesprungen.
Wirklich regierungsnah wirkt das nicht. Eher nach Weihnachtsloch. ; )
 

Bintje

Well-Known Member
Mit Zunahme der Medien und Globalisierung, wird sich immer mehr in eine gemeinsame Richtung entwickelt. Da wird auch der Islam nicht vor halt machen können.

Selbst das konservative Saudi Arabien "mit Vollstock im Hintern" (womit ich das Konservative meine), lockert sich allmählich immer mehr auf.

In einigen Ländern wird sich das alles schneller und in anderen Ländern halt etwas langsamer entwickeln. Nur eines ist sicher: Es entwickelt sich.

Dafür ein Danke. ;) Etwas älteres, aber ungemein lesenswertes Buch dazu: Youssef Courbage & Emmanuel Todd: Die unaufhaltsame Revolution: Wie die Werte der Moderne die islamische Welt verändern.
(München: Piper, 2008)
 
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