Das Problem ist halt ganz einfach. Das eine ist Wissen und das andere ist Glauben. Das eine ist Beweisbar, das andere nicht.
So einfach scheint das Ganze eben doch nicht zu sein, schau Dir einfach nur die zahlreichen und sich zum Teil ausschließenden Bemühungen an, "Wissen" stichhaltig und widerspruchsfrei zu definieren! Selbst, wenn es eine Dichotomie von Wissen und Glauben geben sollte, so scheint der Übergang doch sehr fließend zu sein. Und auch mit der "Beweisbarkeit" verhält es sich ähnlich (sofern Du nicht rein theoretische Gebilde betrachtest): die Kriterien für Beweisbarkeit sind immer ein Teil des Denksystems, das bei geneuerer Betrachtung unweigerlich auf nicht weiter reduzierbaren unbeweisbaren Basisannahmen und Glaubenssätzen basiert. Die "Beweisbarkeit" gleicht somit dem berühmten Münchhausen-Trick, sich an seinem eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen.
Dir scheint die Erfahrung zu fehlen, wie fragwürdig etwas sein kann, obwohl man es eine sehr lange Zeit sehr fest als absolute Wahrheit angesehen hat. Aber da muss man jedem Menschen zugute halten, dass es wirklich einen ziemlich großen Aufwand und eine gehörige Portion Selbstüberwindung bedarf, so tief in die eigene Vorstellungswelt vorzudringen. Und dabei gelangt man auch noch zu einer Erkenntnis, die einem beim Verständnis zwar ein klein wenig weiterhilft, aber ansonsten in der realen Welt kaum Vorteile bringt.
Obwohl ich glaube, wenn Gottes Hand vom Himmel fahren würde, würde ich wohl Glauben bzw. versuchen es zu verstehen. Für mich würde kein Weltbild zusammenbrechen. Ist wie eine neues Forschungsergebnis
Nun, es ist eines der ältesten Forschungsergebnisse, dass (zumindest in dieser Welt) nichts aus Nichts hervorgeht und sie sich damit nicht aus sich selbst heraus erklären lässt. Dieses Forschungsergebnis scheint Dich ja auch nicht sonderlich zu beeindrucken, weshalb Zweifel daran angebracht ist, dass Du wirklich meinst, was Du da schreibst.
Wenn den Menschen allerdings aus irgendeinem Grund bewusst werden würde, dass es keinen Gott gibt, sähe die Sache wohl anders aus.
Ein schöner Gedanke. Versuch mal zu überlegen, wie diese "Bewusstwerdung" überhaupt funktionieren könnte und wie die Sache dann wohl anders aussehen könnte. Bislang scheint ja eine ganz andere "Bewusstwerdung" abgelaufen zu sein seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte. Was genau könnte passiert sein oder noch passieren, den Charakter dieser "Bewusstwerdung" quasi umzudrehen, ins Gegenteil zu verkehren?