Neues Organspende-Gesetz

  • Ersteller des Themas CrazyWoman
  • Erstellungsdatum

eruvaer

Well-Known Member
Ich möchte keine Teile von einem Tier bekommen.
Ich bin auch gehen Tierversuche für Medikamente (Kosmetik sowieso).
Es gibt übrigens viele Ärzte die das genau so sehen. Jedes Tier ist anders als der Mensch. Ein Medikament das eine Ratte heilt, muss dem Menschen nicht helfen und schlimmer: umgekehrt ebenso.

Ich finde auch die Vorstellung habt schrecklich das Herz eines anderen in mir schlagen zu haben oder meinen Partner mit dem Augen eines anderen anzusehen. Da ich aber nicht drauf angewiesen bin, kann ich nicht sagen wie freudig ich ein Spenderorgan empfangen würde oder ob ich lieber verzichten würde.

Noch ein funny fact:
Ich würde alle brauchbaren Teile spenden, ertrage aber den Gedanken nicht nach dem Tod verbrannt zu werden. Auch nicht wenn nur noch die Reste übrig wären. Ganz schlimm finde ich den Gedanken. Ich möchte von Würmern und co zerfressen werden wie sich das gehört.
Früher war ich völlig fasziniert von dem Gedanken mumifiziert zu werden. Heute nicht mehr. Voll eklig :confused:
Körper zu präparieren wie es bei Körperwelten bspw auch angewandt wird, finde ich ganz grossartig - zumindest im Namen der Wissenschaft. Die "kunstvolle" zur Schau Stellung mit "Flügeln" oder bei Hobbies finde ich mindestens so geschmacklos wie das Gemälde der Hunde beim Pokern - einfach völlig falsch.
Um die Biologie des Menschen darzustellen wie ein "lebendig" gewordenes Anatomiebuch ist es absolut grossartig.


Was das Koma angeht:
Das ist etwas völlig anderes als Hirntod.
Beim Koma besteht eventuell noch eine Chance zu erwachen oder etwas wahrzunehmen was drumherum passiert. Immer wieder gibt es mal ein Wunder, wo die Ärzte keine Chance mehr sahen und der Komapatient nicht nur völlig unerwartet wieder erwacht, sondern hinterher fast wurde der Alte ist.

Beim Hirntod ist das anders. Das Hirn ist messbar ausser Funktion. Da hält man keinen Defribilator dran und bringt es wieder in Gang - das ist unwiederbringlich hinüber. Totalschaden. Matschepatsche. Festplatte gelöscht, formatiert, gesprengt, vom Hochhaus geworfen und verbrannt - keine Chance auf Datenrettung.
Ende Gelände.
Deswegen sind sich Ärzte auch zu 99,9% (meine Zahl, unbelegt) sicher, dass da nichts mehr ist, das Schmerz empfinden könnte. Also Narkose/Betäubung überflüssig.

Trotzdem finde ich es gut, dass in der Schweiz narkotisiert wird. Ist für die Angehörigen und das OP-Team einfach ein besseres Gefühl.
 

Berfin1980

Well-Known Member
Ich möchte von Würmern und co zerfressen werden wie sich das gehört.
Wer sagt das du dann eine Urnenbestattung erhälst?

Lediglich von der offenen Aufbahrung wird abgeraten, da sonst umfangreiche thanatologische Maßnahmen erforderlich sind, die auch ein Kostenfaktor darstellen.
Das ist etwas völlig anderes als Hirntod.
B
Die meisten Patienten liegen aber vor dem Hirntod in einer Narkose ich kann dir auch die Mittel nennen die da eingesetzt werden.

Gerade Motorradfahrer haben oft erheblich Verletzungen im Hirn, oft müssen zur Entlastung des Hirns entsprechende Schädelknochen entfernt werden, da der Druck auf das Gehirn zu hoch ist und erhebliche Schmerzen verursacht, die nur unter Langzeitnarkose zu ertragen sind.
 

Bintje

Well-Known Member
Deswegen sind sich Ärzte auch zu 99,9% (meine Zahl, unbelegt) sicher, dass da nichts mehr ist, das Schmerz empfinden könnte. Also Narkose/Betäubung überflüssig.

Trotzdem finde ich es gut, dass in der Schweiz narkotisiert wird. Ist für die Angehörigen und das OP-Team einfach ein besseres Gefühl.

In Deutschland wird es vermutlich aus Kostengründen nicht gemacht. Zumal Kliniken, las ich mal, für Organentnahmen weniger Geld erhalten als für keineswegs immer lebenserhaltende Maximaltherapien.
Alles Weitere kann Noppe sicher umfassend beantworten.
Die Deutsche Stiftung Organtransplantation schreibt zum allgemeinen Vorgehen:
Während der Organentnahme ist die Durchführung einer Vollnarkose nicht indiziert, da die Hirnfunktion irreversibel erloschen ist. Der Organspender wird zur Optimierung der chirurgischen Tätigkeit sowie zur Vermeidung autonomer Reaktionen relaxiert.
https://www.dso.de/fachinformation/organentnahme.html

.
 

eruvaer

Well-Known Member
Wer sagt das du dann eine Urnenbestattung erhälst?
Das war unabhängig von der Organspende gemeint. So nach dem Motto:
Komisch an meiner Meinung dazu ist, dass mir zwar egal ist wie viele Teile entnommen werden, aber nicht egal ist was dann mit dem Rest passiert. Verbrennung vom Leichnam ist für mich ein blanker Albtraum.
Ich bin sicher, dass es sogar hier im Forum jemanden gibt, der das ganz genau andersrum empfindet.

Thema ist die Verbrennung für mich, weil mein Mann und ich in einem Wald bestattet werden möchten. Soweit ich weiss geht das nur in einer Urne. Haben uns da aber noch nicht schlau gemacht. Extra schnelle künstliche Kompostierung oder ein Säurebad wären für mich zB wiederum völlig okay....
 

EnRetard

Well-Known Member
"Während der Organentnahme ist die Durchführung einer Vollnarkose nicht indiziert, da die Hirnfunktion irreversibel erloschen ist. Der Organspender wird zur Optimierung der chirurgischen Tätigkeit sowie zur Vermeidung autonomer Reaktionen relaxiert." --- Und warum werden in der Schweiz die ach so mausetoten Organlager unter Narkose entleert?
 
Top