Reichelt und sein Fischwickelblatt auch Bild genannt. Alles hier rein, was die angeht?

Mendelssohn

Well-Known Member
Ist ja aber sprachlich die antiquierte Welt, in der sich Springer bewegt.
Was den Chauvinismus der Zeitung, ihrer Redakteure und Chefs (einschließlich der Modechefin) keinen Deut besser macht. Es ist ja nicht so, dass der antiquierte Chauvinismus irgendwie harmloser war als das, was heute praktitiziert wird. Lass dir mal von Frauen aus der guten alten Zeit berichten. Und wenn Springer-Chefs meinen, dass sie das gute alte Frauenbild nicht nur hochhalten müssen, sondern sich daran auch noch schadlos halten dürfen, dann geht es nicht nur um Sprache, die bloß ein Feigenblatt für den Hass auf den Verlust der Meinungshoheit ist. Dann geht um verzweifelte Politik.
RTL hat den Braten eher gerochen und versucht sich, peu a peu aus der Schmuddelecke zu befreien - z. B. mit abgeworbenen Ankermoderatoren von der ARD, Pro7 zieht nach (die ihr Nachrichtenportal aus kopierten News nur noch laufen ließen, um den Status des Vollprogramms nicht zu verlieren). Anders gesagt: Bild verliert allmählich den Status der Tageszeitung. Ihr Chauvinismus und das Bedienen rechtsnationaler Klischees, von denen die Mitte inzwischen genug hat, ist Teil des Problems. Einzig ihr guter Kontakt zu den Bundesligavereinen macht sie für die Frühstückspause noch interessant.
Hätte Reichelt mehr über die gesellschaftlichen Entwicklungen nachgedacht als über seinen Macht- und Vergnügungsausbau, würde die Bild nicht so abgeschlagen dem Zeitgeist hinterherlaufen.
Der Rausschmiss Reichelts hat vielleicht auch damit zu tun, dass die Leser etwas über die wirklichen Skandale erfahren wollen, z, B. wie ihr Steuergeld veruntreut wird. Chauvinismus ist ja nicht nur eine Haltung gegenüber Frauen, auch gegenüber dem Leser. Man darf den Leser nicht für zu doof halten, dann wendet er sich ab.
 

EnRetard

Well-Known Member
Reichelt hat denselben Fehler gemacht, der auch in den Unionsparteien gemacht wurde: Er hat sich an Rechtsaußen rangeschmissen. Die Unionsparteien haben auf diese Weise die AfD aufgewertet und Reichelt hat mit seinen rassistischen und Anti-Corona-Politik-Kampagnen rechte Internet-Tummelplätze bestätigt. So macht man sich überflüssig.
 

Msane

Well-Known Member
Glaubt ihr das sich ohne Reichelt jetzt irgendwas bei der Bildzeitung ändern wird?
Ich denke nicht, denn die Bildzeitung bedient mit ihrem Populismus nur das Volk einer tief gespaltenen Gesellschaft.
Sie bietet nur das was verlangt wird und die oder der Nachfolger werden daran anknüpfen,
da diese Art der populisitischen Berichterstattung gesellschaftsfähig geworden ist.
Wie schlecht es wirklich um die Demokratie in unserem Lande steht, kann man auf Social Media wie Twitter
oder diversen Whatsapp Alternativen sehr gut verfolgen.


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Alubehütet

Well-Known Member
@EnRetard Wenn das ein Fehler war, dann war es zumindest nicht das, was Reichelt zum Verhängnis wurde. Aber ich denke nicht, daß Bild seine politische Linie ändern wird.
 

EnRetard

Well-Known Member
@EnRetard Wenn das ein Fehler war, dann war es zumindest nicht das, was Reichelt zum Verhängnis wurde. Aber ich denke nicht, daß Bild seine politische Linie ändern wird.
Den Hals gebrochen hat Reichelt, dass die Akzeptanz für Machtmissbrauch am Rande der sexuellen Nötigung geschrumpft ist. Wie lange Döpfner Auflage- und Gewinnschwund geduldet hätte bzw. ggf. weiterhin dulden wird, bleibt abzuwarten.
 

Bintje

Well-Known Member
Glaubt ihr das sich ohne Reichelt jetzt irgendwas bei der Bildzeitung ändern wird? (...)
Nein, nee, überhaupt nicht. Siehe #138. Und so wird es weitergehen, weil die Redaktion plumpen Reflexen gehorcht und sich ansonsten auf die Springer-Rechtsabteilung verlässt. Die übrigens auch zu Zeiten, als der ASV seine Regionalzeitungsbeteiligungen noch nicht abgestoßen hatte, in erster und letzter Linie von "Bild" und BamS beansprucht wurde. Sie verlassen sich einfach darauf, dass etwaige Prozessgegner in der Regel nicht über die Mittel verfügen, durch alle Instanzen zu ziehen. Und wenn dann doch mal was fällig wird: so what? Sie machen das, weil sie es können.
Und die vom vergleichsweise zahnlosen Tiger namens Presserat verhängten Sanktionen interessieren offensichtlich nicht weiter.
 

EnRetard

Well-Known Member
Nein, nee, überhaupt nicht. Siehe #138. Und so wird es weitergehen, weil die Redaktion plumpen Reflexen gehorcht und sich ansonsten auf die Springer-Rechtsabteilung verlässt. Die übrigens auch zu Zeiten, als der ASV seine Regionalzeitungsbeteiligungen noch nicht abgestoßen hatte, in erster und letzter Linie von "Bild" und BamS beansprucht wurde. Sie verlassen sich einfach darauf, dass etwaige Prozessgegner in der Regel nicht über die Mittel verfügen, durch alle Instanzen zu ziehen. Und wenn dann doch mal was fällig wird: so what? Sie machen das, weil sie es können.
Und die vom vergleichsweise zahnlosen Tiger namens Presserat verhängten Sanktionen interessieren offensichtlich nicht weiter.
Sehe ich auch so, aber da die Bildzeitung mit den Schwurbler-Quellen um dasselbe Publikum buhlt, sehe ich nix Gutes für sie kommen, wenn sie weitermacht wie bisher.
 
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