Reichelt und sein Fischwickelblatt auch Bild genannt. Alles hier rein, was die angeht?

Bintje

Well-Known Member
Hier eine lesenswerte Kritik, da steht alles drin. Wer Stoff für einschlägige Partygespräche braucht, findet ihn dort und kann sich den Rest sparen.


Reichelt hat derweil seinen Anwalt beauftragt, juristische Schritte gegen das Buch zu prüfen.

 

Alubehütet

Well-Known Member
Hier eine lesenswerte Kritik, da steht alles drin. Wer Stoff für einschlägige Partygespräche braucht, findet ihn dort und kann sich den Rest sparen.

Danke, liest sich sehr einleuchtend.



Eine andere Frage wird noch sein, ob der nun neuerlich einsetzende Rummel mehr Menschen bewegen wird, auszupacken.
 

Bintje

Well-Known Member
Eine andere Frage wird noch sein, ob der nun neuerlich einsetzende Rummel mehr Menschen bewegen wird, auszupacken.
Was könnte da jetzt noch kommen? Ritualmorde im Konferenzraum? ;) Nein, ganz ehrlich, wenn sich nicht eine oder mehrere betroffene Frauen an die Öffentlichkeit wagen, dürfte sich das Thema weitgehend erledigt haben. Friede Springer wird Döpfner nicht fallenlassen, er ist Teil-Eigentümer des Konzerns, und dass der US-Investor KKR ernsthaft Anstoß daran nimmt, was Döpfner über Ostdeutschland und die FDP denkt, halte ich für unwahrscheinlich. Interessanter für die ist die #MeeToo-Schiene. Und falls da nicht noch mehr kommt (was ich bezweifle, aber nicht auszuschließen ist), war es das wohl.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Interessanter für die ist die #MeeToo-Schiene.
Genau die aber wird von Stuckard-Barre ja derzeit wieder angeschubst. Es bräuchte eine Frau, die Gesicht zeigt und etwa ausführlich bei Tilo Jung auspackt, das brächte Einiges ins Rollen. – Politisches Meinungsblatt pfffft, interessiert niemand im Fox-News-Land. Aber Mißbrauch von Untergebenen, da sind sie tatsächlich weiter als wir.
 

Bintje

Well-Known Member
Es bräuchte eine Frau, die Gesicht zeigt und etwa ausführlich bei Tilo Jung auspackt, das brächte Einiges ins Rollen.
Was ich mir gestern mal bei Spotify angehört hab: "Boys Club - Macht + Missbrauch bei Axel Springer".
Die 1. Folge fand ich nicht so dolle, in der 2. erzählten betroffene Frauen anonym mit nachgesprochenen Stimmen, wie sie es fanden, bei Springer. Bei der "Bild". Wie sie überaus willig und motiviert da reinrutschten und welche Faszination das auf sie ausübte. Unerfahrene Berufsanfängerinnen, die sich anfangs enorm geschmeichelt und bestätigt fühlten, weil das System nun einmal sie zu bestätigen schien.
Ein Strudel, ein Sumpf aus Flügen in der Businessclass, glamourösen Weihnachtsfeiern und sonstigem Schnickschnack, womit Springer seine austauschbaren Galeerenwerker bei Laune hält. Wenn die sich bewähren. Also taten sie alles dafür. Für ein Leben im 16. Stock im Springer-Hochhaus. Sonst gab's offenbar keins.

Ja, vielleicht packen mal welche unter Klarnamen aus. Zwar glaube ich nicht daran, aber es wäre verdienstvoll. Auch wenn ihre Erzählungen das allgemeine Bild der ganzen Berufsgruppe in den Augen von Außenstehenden dann womöglich wieder mal so prägen und verzerren, dass auch integre Medienmenschen in Erklärzwänge geraten. Aber das ist ja sowieso so, Klischees bestimmen oft das Image mit einer Mischung aus Neid und Bösartigkeit: Lügenpresse. Wer Karriere macht, hat sich garantiert nur hochgeschlafen und so weiter. Auch wenn viele vor allem ganz unglamourös über die Äcker der Republik latschen, um jeden Stein umzudrehen, ansonsten Feuerwehrfeste und Gemeindevertretersitzungen betexten und von Flügen in der Businessclass auf Verlagskosten höchstens träumen, wenn sie ausnahmsweise mal Zeit haben dafür. Also praktisch nie.
 

sommersonne

Well-Known Member
Das ist ja das Schlimme. Da der Mensch leider zur Verallgemeinerung neigt, verderben diese wenigen Größenwahnsinnigen den Ruf des ganzen Berufsstandes.

Aber bis jetzt habe ich noch nicht viel davon gelesen das sich der Rest der Journalisten richtig empört und diese Herren aus ihrer Vereinigung/Journalistenverband ausschließen möchte. Vielleicht ist es auch an mir vorbei gegangen.
 

Bintje

Well-Known Member
Aber bis jetzt habe ich noch nicht viel davon gelesen das sich der Rest der Journalisten richtig empört und diese Herren aus ihrer Vereinigung/Journalistenverband ausschließen möchte. Vielleicht ist es auch an mir vorbei gegangen.
Nun, BDZV-Präses ist er seit längerem nicht mehr, das ist das Wesentliche. Ansonsten kann man den Grad der Empörung in der Branche am allgemeinen Shitstorm ermessen, und der DJV-Vorsitzende hat sich nebenbei auch geäußert:


Aber Ausschluss aus einem der Journalistenverbände? Abgesehen davon, dass Döpfner vermutlich keiner der Gewerkschaften angehört: Sein Berufsverband, der Bundesverband der Digitalpublisher und Zeitungsverleger, ermöglichte ihm vergangenes Jahr die gesichtswahrende Lösung des Rücktritts, nachdem zuvor andere den Verband aus Protest gegen seine Linie verlassen hatten. Das war schon sehr deutlich.
Und das jetzige Mediengewitter ist desaströs - nicht nur für ihn, sondern fürs ganze Haus, darunter auch Angestellte, die völlig anders ticken.

ps Allerdings kam's auch mal vor, dass einem Ex-Chefredakteur, der sich Zeit seines Wirkens als intriganter, mobbender, schwer versoffener Größenwahnsinniger entpuppt hatte, die Aufnahme in einen örtlichen Journalistenverein verwehrt blieb. Dieselben Leute, die dem Verein seinerzeit vorstanden und sich vor seinem Rausschmiss (übrigens durch Springer) nicht aufgelehnt hatten, beschlossen, seinen Aufnahmeantrag dem Rundordner zuzuführen. Kann man machen, menschlich begreiflich; einigermaßen kleinlich und stillos fand ich es trotzdem.
Man muss solche Leute nicht überbewerten, kann sie ja trotzdem behandeln wie Luft. Das ist m.E. Strafe genug.
 
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