Reichelt und sein Fischwickelblatt auch Bild genannt. Alles hier rein, was die angeht?

Msane

Well-Known Member
Passt hier zwar nicht ganz rein, aber trotzdem: Breitbart-Kopie Nius, durch Qualitätströte Reichelt bekannt, soll den österreichischen Plagiatsjäger Stefan Weber angeheuert haben, um die stv. Chefredakteurin der Süddeutschen zu Fall zu bringen. Für einige ihrer Texte soll Alexandra Föderl-Schmid nach Stand der Dinge Material von Nachrichtenagenturen, der Bundeszentrale für politische Bildung und dem jüdischen Museum in Berlin verwendet haben, ohne Quellen dezidiert kenntlich zu machen. Jetzt wird auch ihre Dissertation von der Uni Salzburg überprüft, was sie selbst beantragt hat.
Gestern zog sie sich vorerst von ihrem Posten zurück, und um die altehrwürdige SZ tobt das von Nius initiierte Mediengetöse.

Da zuvor Inhalte von Redaktionskonferenzen offenbar exklusiv an Nius durchgestochen wurden und innerhalb der SZ erfolglos nach dem Maulwurf gesucht worden war, will die Zeitung die Affäre jetzt mit Hilfe einer externen Kommission aufklären.


Stellungnahme der Süddeutschen: https://www.sueddeutsche.de/medien/sz-redaktionsgeheimnis-maulwurf-medieninsider-1.6343530

Mehr zur Nius-Weber-Verbindung bei spiegel.de: https://archive.is/BNrQU

ps Im österreichischen "Standard", den Föderl-Schmid bis 2017 leitete, kam sie nach Aufkommen der Vorwürfe selbst zu Wort:


Zitat:

In der von der Agentur Rebmann+Poguntke (Berlin) entwickelten Kampagne fordert die Zeitung „Mehr Licht“ und betont mit Wortspielen in diesem Zusammenhang die Eigenschaften der Zeitung. So heißt es auf Plakaten etwa: „Die Wahrheit kommt nicht alleine ans Licht. Jemand muss sie suchen“ oder „Wir leuchten die Dinge aus. Bis sie einleuchten“. In einem begleitenden Werbespot werden Personen genannt, die das Licht „hassen“, etwa Betrüger, Despoten oder Lügner.

Die „Süddeutsche Zeitung“ möchte, wie es in der Kampagne heißt, die „nötige Orientierung und Einordnung“ in einer oft „unübersichtlichen“ und „komplizierten“ Welt bieten. „Unabhängiger Journalismus bringt Licht in politische Zusammenhänge, deckt Skandale und finstere Machenschaften auf“, heißt es weiter.
...

Zitat Ende.

quelle https://www.bdzv.de/service/presse/...tont-bedeutung-von-unabhaengigem-journalismus

Imagekampagne Süddeutsche Zeitung

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Die SZ wirbt damit die Wahrheit ans Licht zu bringen .... sind dann aber eingeschnappt wenn sie selbst ins Licht gerückt werden.


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Bintje

Well-Known Member
Die SZ wirbt damit die Wahrheit ans Licht zu bringen .... sind dann aber eingeschnappt wenn sie selbst ins Licht gerückt werden.
Lies dir mal die oben verlinkte Stellungnahme der SZ durch. Redaktionskonferenzen sind sakrosankt, auf Verletzen des Redaktionsgeheimnisses steht üblicherweise Teeren, Federn und Vertrauensentzug, auf Deutsch: Das geht gar nicht! Bei der SZ dürfte es zu reichlich Verunsicherung und zur Vertrauenskrise geführt haben, dass Inhalte aus internen Konferenzen offenbar 1:1 bei einem Rechtsaußen-Medium landeten und hämisch umkränzt wurden.


Wie umfangreich das Abkupfern der stv. Chefredakteurin insgesamt ausfiel, wird sich noch herausstellen. Dass da was war, ist klar, dass es offenbar mehrfach passierte und so gehäuft, dass sie ihren Posten jetzt ruhen lässt, ist ebenfalls ersichtlich - und dass Plagiieren ein NoGo ist: logo!
Entgegen der äußerst grellen Nius-Darstellung ("Plagiats-Skandal bei der SZ: In manchen Absätzen stammt nur das Gendern von Vize-Chefin Föderl-Schmid") scheint es sich aber in erster Linie um Plagiatsfragmente zu handeln, einzelne Textpassagen, die anscheinend nur notdürftig umformuliert waren: Darunter eine Übersetzung der Hamas-Charta, die Föderl-Schmid laut ihren Angaben im Standard der bpb entnommen haben will.
Was insgesamt dran ist, auch an dem von Nius offenbar ins Blaue hinein formulierten Verdacht mit der Diplom- und Doktorarbeit, bleibt abzuwarten.

Dass die SZ aber wie angestochen auf die Verletzung ihres Redaktionsgeheimnisses reagiert hat, finde ich mehr als verständlich!
Wobei ich auch begreife, warum sie keine Strafanzeige erstattet haben. Das hätte ich an ihrer Stelle auch nicht. Durch das bei solchen Ermittlungen übliche Vorgehen hätten sie ihre Recherchen gefährdet und Informant:innen dem unmittelbaren Risiko ausgesetzt, enttarnt zu werden.
 
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EnRetard

Well-Known Member
Darunter eine Übersetzung der Hamas-Charta, die Föderl-Schmid laut ihren Angaben im Standard der bpb entnommen haben will.
Das ist ein bisschen peinlich, aber von der Substanz her eher minderschwer. Dass es in der SZ-Redaktion mindestens eine Ratte gibt, die ihrem Blatt den größtmöglichen Schaden zufügt, indem sie den mutmaßlichen Tatbestand ausgerechnet an Reichelts rechtsradikales Hassmedium durchsticht, ist der Hammer. Die SZ hat anscheinend den Schwamm im Dachstuhl.
 

Bintje

Well-Known Member
ps Wahrscheinlich hat sie interne Gegner oder Neider. Was ihr bis jetzt vorgeworfen wird, klingt eher albern bis beckmesserisch, falls da nicht sehr viel mehr kommt. Aber die Nummer mit dem Diplom und ihrer Dissertation ist nochmal was anderes, da will ihr jemand (Nius) eindeutig ans Leder. Umso besser, dass sie selbst eine Überprüfung bei der Uni beantragt hat, nachdem Nius schon den bezahlten Plagiatsjäger Weber dransetzte. Der aber keineswegs so unfehlbar ist, wie der Ruf, der ihm vorauseilt. An Christian Drosten z.B. biss er sich die Zähne aus, und beim Leiter des rechtsmedizinischen Instituts der Uni München fiel er auf eine gefälschte Quelle rein und erhob Vorwürfe, die er flugs wieder einsammeln musste.

Man darf auch nicht vergessen, dass es um einen medialen Macht- bzw Kulturkampf geht. Darum habe ich Nius im ersten Posting bewusst als Breitbart-Kopie bezeichnet: Ähnliche Masche wie breitbart.com, Trumps hetzerische Lieblingsplattform (bis er seine eigene gründete)), die dessen zwischenzeitlicher Chef Steven Bannon auf Deutschland ausweiten wollte/will. Deren Gründer Andrew Breitbart soll 2010 ggü. der AP gesagt haben, er fühle sich "verpflichtet, die alte Medienlandschaft zu zerstören". Daher habe er, schreibt Wiki, "breitbart.com gegründet, was zu einer Art Huffington Post für rechtsgerichtete Kreise werden sollte.[31] Laut Bannon ist Breitbart News „[…] the platform for the alt-right“ (deutsch: „[…] die Plattform für die Alt-Right-Bewegung“),[32] es handle sich dabei um „junge Menschen, die gegen die Globalisierung, sehr nationalistisch und gegen das Establishment“ seien.[33] Passt schon.
 
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Bintje

Well-Known Member
Dass es in der SZ-Redaktion mindestens eine Ratte gibt, die ihrem Blatt den größtmöglichen Schaden zufügt, indem sie den mutmaßlichen Tatbestand ausgerechnet an Reichelts rechtsradikales Hassmedium durchsticht, ist der Hammer.
Ja, das ist wirklich der Hammer! Wer's war, dürfte aber angesichts der Vielzahl der Beteiligten bei den Konferenzen vermutlich nicht rauskommen.
Es sei denn, er oder sie fliegt zufällig auf oder outet sich. Unwahrscheinlich.
 

EnRetard

Well-Known Member
Die Absicht dahinter ist ja nicht nur, die stv. Chefredakteurin abzuschießen, sondern eine der beiden großen seriösen Tageszeitungen Deutschlands dauerhaft zu beschädigen. Die Botschaft ist: Wer eine Betrügerin ganz oben sitzen hat, ist auch sonst Lügenpresse. Und dass die Geschichte durchgestochen wurde, bedeutet, dass in der Redaktion der SZ gewaltig was faul ist.
 

Berfin1980

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Bintje

Well-Known Member
Wie furchtbar! Sprachlos ... ! :(

Erledigt. Reichelt macht einen Strich auf seiner Liste.
Oder Stefan Weber. Vermutlich beide. Angesichts der Entwicklung wirkt es pietätlos, aber: Weber hat das alles von sich aus gestartet, dann Finanziers gesucht, war bei einem kleinen, aber in der Sache sehr eifernden Medienportal abgewiesen worden und hatte sich dann an Reichelt bzw NIUS gewandt.


"Einige seiner Funde in Föderl-Schmids journalistischen Texten und in ihrer Doktorarbeit hat Weber inzwischen [...] publik gemacht. Dort erläutert er auch, wie er zu einem Auftrag für ein Gutachten in der Angelegenheit kam. Er habe selbst die Initiative ergriffen und den „Medieninsider“ angesprochen. Da es dort kein Budget für ein Gutachten gegeben habe, habe er sich an das Portal „Nius“ gewandt, das schließlich eines in Auftrag gab, für das er einen niedrigen vierstelligen Betrag erhalten habe."

Soll Weber den "niedrigen vierstelligen Betrag", der es ihm offenbar wert war, eine Existenz zu vernichten, niemals vergessen. :mad: Soll er ihn fressen und möglichst daran ersticken oder, falls er wider Erwarten über einen Funken Selbstreflexion verfügt, ihn den Angehörigen von Föderl-Schmid anonym für die Beisetzung spenden.
 
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