Anders kann ich es mir nicht erklären. Immer die gleichen Taktiken und Sprüche. Leider!
Und immer wieder gibt es Frauen, die hoffen und wünschen, dass ihr Prinz keiner von denen ist.
Der Reflex, diesen Männern die Verantwortung für die failed Beziehungen unterzuschieben ist nachvollziehbar und es bedarf im Grunde auch keiner weiteren Differenzierung, wenn die Skripte der Beaus sich ähneln, wie deren Frisuren.
Aber an dieser Stelle muss ich Dich enttäuschen. Es ziehen sich nämlich diejenigen Menschen an, deren Skripte gut zusammen passen, und damit müssen wir Madame mit ins Boot holen. Ja, es gehören immer mindestens zwei Personen zu einem ordentlichen Drama.
Soll heißen, die Dame, die schon sehr bald in Tränen ausbrechen wird, weil der böse Gigolo sie ausnutzte, hat genau diese Erfahrung gesucht. Hier spielt die Familie aus der die Personen stammen, eine sehr große Rolle. Es gibt heutzutage gute Methoden, um herauszufinden, warum wir auf bestimmte Verhalten, bzw. "Typen" konditioniert sind, wobei auch die Beziehungen davor prägend sind*
Eine Paartherapie kann beispielsweise nur erfolgreich sein, wenn beide Parteien sich zugestehen, dass jeder die Hälfte des Gepäcks zu tragen hat, auch wenn gravierende Gründe vorliegen, anzunehmen, dass die Beziehung einseitig missbraucht wird. Aber das wollen die Personen meist nicht hören, denn es ist wesentlich einfacher mit dem Finger auf den anderen zu zeigen, als sich die die eigenen persönlichen Defizite anzusehen.
Wechseln wir kurz die Bühne und wenden uns von den türkischen Glücksrittern und deren Beute mal ab.
-Gehen wir mal ins Frauenhaus. Wir werden feststellen, dass sich dort sehr viele Frauen aufhalten, die als Kind missbraucht wurden und im späteren Leben gab es dann exakt die "Zufälle", die dazu führten, dass die Frauen dann erneut Gewalt ausgesetzt wurden. Der Kreislauf dreht sich weiter... Aber die Dinge sind ja so deutlich, da sind zwei Menschen. Der Eine prügelt, die Andere ist hilflos und schon ist klar, wer "Schuld" hat. Somit braucht das Opfer nicht weiter nach Ursachen zu suchen... Sie täte aber gut daran, denn wenn nicht, wird die nächste Beziehung höchstwahrscheinlich genauso aussehen.
-Wechseln wir nochmals die Bühne und sehen wir uns nun die fatale Verbindung von 2 süchtigen Menschen an. Bleiben wir bei den Klischees: Er trinkt viel, und sie landet ständig bei dieser Art von Mannsbildern, die keine Verantwortung übernehmen, lügen und aufgrund ihres Egoismus kein Blick für die Partnerin haben. In der Gesellschaft wird der Frau attestiert, sie sei arm dran, da er so ein unmöglicher Mensch ist. Fakt ist, dass es nicht nicht nur Süchtige gibt sondern auch Co-Abhängige. Letztere sind Menschen, die erst durch die Verbindung mit einem Süchtigen zufrieden sind. Dort können sie ihr Potenzial ausleben, inform von Fürsorge oder sie kann ihren Hang zum Kontrollieren ausleben. Co-Abhängkeit ist wie der Alkoholismus eine Form von Sucht. Somit suchen sich beide Parteien, genau das aus, was zu ihnen passt. Dauerhaftes Glück kann man dabei fast ausschließen. In der Regel endet es in einem ganz großen Drama.
-Nochmal zurück ins Frauenhaus: die Therapeuten oder Sozialpädagoginnen, die dort arbeiten, kommen zum großen Teil aus gestörten Familienverhältnissen. Häufig sind sie im übrigen Co-Abhängige, die ihr Helfersyndrom ausleben wollen und deshalb suchen sie sich so einen Beruf aus. Somit treffen im Frauenhaus das Opfer, der Täter, als auch der psychologische Beistand nicht zufällig aufeinander!
Und das kann man endlos weiter stricken. Ist im übrigen alles erwiesen und gehört mittlerweile zum 1x1 der Psychologie bzw. Psychotherapie. Wer sich für das Thema interessiert, kann nach folgenden Schlagwörtern googeln:
#systematische Familienaufstellung nach Hellinger #Co-Abhängigkeit #erlernte Hilflosigkeit