Syrien Informationen von beiden Seiten

EnRetard

Well-Known Member
Leute, Assad massakriert sein Volk. Diktatur ist nie eine Friedenslösung. Nie.
Er ist nicht der einzige. Alle massakrieren ihre Landsleute. Das Assad-Regime zu beseitigen würde bedeuten, die bislang weitgehend unzerstört gebliebenen Gebiete - Damaskus, Tartus, Latakia, zu erobern, also ebenfalls zu vernichten und die Bevölkerung zu massakrieren und zu vertreiben. Das mag im Sinne von Auge und Auge logisch zu sein - warum sollen die Alawiten es besser haben, zur Belohnung für ihre Loyalität zu Assad? Ich finde diese Logik widerlich. Und wer soll das Assad-Kernland Damaskus/Tartus/Latakia erobern?
Ich sehe nur eine Aufteilung Syriens: Assad im Alawitenland, ein de facto türkisch beherrschter Teil im Rest des Landes. Für die Kurden sehe ich keine Zukunft in Syrien, es sei denn das Regime in der Türkei würde durch eines abgelöst, das zu einer Verhandlungslösung mit der PKK und ihrem syrischen Ableger fähig wäre.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Ich sehe nur eine Aufteilung Syriens: Assad im Alawitenland, ein de facto türkisch beherrschter Teil im Rest des Landes.
Die Türkei ist für den Westen wie für Putin inzwischen unberechenbar. Denen als Schutzmacht wird keiner trauen. Ohne die Türkei wird es nicht gehen, aber die werden nicht so bedeutend sein, wie sie sich das wünschen.

Mal ehrlich: Weiß man, wo sie sich in fünf Jahren hin wenden werden? Ob sie sich nicht dann schon in einem eigenen Bürgerkrieg befinden? Und stark genug, gegen die USA und gegen Putin selbst im eigenen Hinterhof ihre Interessen durchzusetzen sind sie auch nicht.
 

EnRetard

Well-Known Member
Die Türkei ist für den Westen wie für Putin inzwischen unberechenbar. Denen als Schutzmacht wird keiner trauen. Ohne die Türkei wird es nicht gehen, aber die werden nicht so bedeutend sein, wie sie sich das wünschen.

Mal ehrlich: Weiß man, wo sie sich in fünf Jahren hin wenden werden? Ob sie sich nicht dann schon in einem eigenen Bürgerkrieg befinden? Und stark genug, gegen die USA und gegen Putin selbst im eigenen Hinterhof ihre Interessen durchzusetzen sind sie auch nicht.
Sie haben Interessen - und wer soll in den für Assad nicht erreichbaren Landesteilen sonst für die USA den Hausmeister machen?
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Und wer soll das Assad-Kernland Damaskus/Tartus/Latakia erobern?
Ich sehe nur eine Aufteilung Syriens: Assad im Alawitenland, ein de facto türkisch beherrschter Teil im Rest des Landes. Für die Kurden sehe ich keine Zukunft in Syrien, es sei denn das Regime in der Türkei würde durch eines abgelöst, das zu einer Verhandlungslösung mit der PKK und ihrem syrischen Ableger fähig wäre.
Wenn Assad zurücktritt, müßte nichts erobert werden. Aber sein Rücktritt steht gar nicht zur Diskussion nach dem Einsatz von Giftgas.
Die Aufteilung Syriens in einen arabischen und einen türkischen Teil, der eigentlich ein kurdischer ist, verspricht nun auch keinen Frieden.
Wie wäre es mit Rücktritt, Ernennung einer Übergangsregierung und Wahlen im Herbst 2018? Sowas stelle ich mir vor. Könnte auf der Syrienkonferenz ausgehandelt werden.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Äääääh...ja. Verdammt, die Tage wußte ich's noch:mad:. Klar, die schiitische Linie, das ist ja für viele das Problem mit einem „schiitischen Halbmond“.

Sie haben Interessen - und wer soll in den für Assad nicht erreichbaren Landesteilen sonst für die USA den Hausmeister machen?
Aber die sind doch jetzt Freunde Putins? Hatten wir nicht deswegen letztes Jahr geputscht?
 

EnRetard

Well-Known Member
Wenn Assad zurücktritt, müßte nichts erobert werden. Aber sein Rücktritt steht gar nicht zur Diskussion nach dem Einsatz von Giftgas.
Die Aufteilung Syriens in einen arabischen und einen türkischen Teil, der eigentlich ein kurdischer ist, verspricht nun auch keinen Frieden.
Wie wäre es mit Rücktritt, Ernennung einer Übergangsregierung und Wahlen im Herbst 2018? Sowas stelle ich mir vor. Könnte auf der Syrienkonferenz ausgehandelt werden.
Volkommen illusorisch. Erstens: Er tritt nicht zurück, das wäre sein Ende. Zweitens: Der IS ist noch nicht vertrieben. Der würde aber keinen Wahlen zustimmen. Das gleiche gilt für die anderen jihadistischen Gruppen. Drittens: In einem zu mehr als 50% zerstörten Land mit mehr als einem Viertel der Bevölkerung im Ausland lassen sich schwer Wahlen durchführen und Viertens: Selbst wenn, bei deutlich über 60% sunnitischen Arabern wäre ein entsprechendes Wahlergebnis zu erwarten. Eine konfessionelle Regierung, dort schiitisch, kennen wir aus dem Irak.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Wie wäre es, wenn sich in Middle East mal Religion und Politik voneinander trennen würden? Dann wäre man vielleicht auch die Diktatur los. Am mangelnden Wissen kann es nicht liegen, wohl am mangelnden Willen.
 
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