Trump trollt Twitter - oder umgekehrt?

Bintje

Well-Known Member
Wie primitiv muss man eigentlich sein, um zum reichsten Mann der Welt gekürt zu werden?
Nun, ich denke, für den Titel waren sein Vermögen und "Forbes" ausschlaggebend, nicht er. Die Frage müsste an die "Forbes"-Redaktion gehen. ;)

Nicht mal seine Bemühungen um die Raumfahrt können es mehr heraus reißen. Zu viel Geld macht eindeutig nicht intelligent.
Ich bin weit davon entfernt, Musk zu verteidigen, aber es ist ja nicht so, dass er nichts kann:
Große Ideen entwickeln und Geld bei Investoren einsammeln ist auch eine Begabung! Die Frage ist, was er anschließend daraus macht ...
Aber inzwischen hat er dank dieser Gabe in entscheidenden Kreisen vermutlich den "Too big to fail"-Nimbus. Das kann noch eine ganze Weile quasi wie ein selbstreferenzielles Schneeballsystem gut laufen, bis Investoren und Banken ungeduldig werden und Ergebnisse sehen wollen. Dann schichtet er vermutlich hier um, steckt Geld dort rein, bequatscht vermutlich wieder 1000 Leute, sich für eine neue Idee zu begeistern - und weiter geht's mit dem nächsten Projekt oder dessen Absturz. Ungefähr so stelle ich mir das vor.
Kürzlich las ich, dass er laut eigener Aussage momentan angeblich 120 Stunden pro Woche arbeitet und echt auf sein muss.
Wenn dem so ist, erinnert das eher an das Zerrbild eines kokaingetriebenen Workaholics als an einen smarten Geschäftsmann.
Aber das würden sie ihm wohl höchstens in einem High Class-Sanatorium erzählen. Das er zum Dank hinterher aufkauft und "saniert", indem er die Chefärzte rausschmeißt und selbst auf deren Stühlen Platz nimmt. ^^

ps Die Demokratie-Simulation per "Umfrage" belegt eigentlich nur, dass er Twitter als Parallel-Universum überschätzt. Oder auch nicht.
Vermutlich sieht er es als gigantisches Unterhaltungsspielzeug zur Durchsetzung seiner politischen Interessen.
 

sommersonne

Well-Known Member
Das wären ca. 17,14 Stunden täglich, bleiben ca. 6,9 Stunden täglich übrig. Reicht wenn man im Büro schläft, morgens Katzenwäsche betreibt, Essen und frische Wäsche gebracht bekommt. Kann man machen, muss man aber nicht.
Ich glaube nicht das selbst er, der absolut ehrgeizig ist, das lange durchhalten würde.

Das auch von seinen Mitarbeitern zu verlangen und ihnen dann noch das kostenlose Mittagessen zu streichen, zu hoffen das sie das mitmachen ist schon ziemlich weltfremd. Kein Wunder bei dem Lebenswandel. ;)

Und das alles weil ein super reicher Mensch, der sich für das intelligenteste Gottesgeschenk hält, ein "Unternehmen" gekauft hat was bereits rote Zahlen schrieb und damit die politische Meinung der Welt beeinflussen will. Intelligenz ist anders.
 
Zuletzt bearbeitet:

Alubehütet

Well-Known Member
Das auch von seinen Mitarbeitern zu verlangen und ihnen dann noch das kostenlose Mittagessen zu streichen, zu hoffen das sie das mitmachen ist schon ziemlich weltfremd.
Nein, das ist amerikanisch.

Steve Jobs hatte 1983 unter seinen Apple-Mitarbeitern ein Team für den Macintosh rekrutiert und denen suggeriert, sie seien etwas Besonderes, sie seien Visionäre, sie würden die Welt verändern, blabla. Und die trugen allen Ernstes solche T-Shirts (darauf spielt Musk an):

90_hours_t.jpg

(Die Apple II-Belegschaft trug dann T-Shirts „40 Stunden die Woche, und wir halten den Laden hier am kacken“. Der Macintosh kam nie in eine profitable Zone.)

 

Alubehütet

Well-Known Member
Geschichte am Rande.

Habe ja verschiedentlich erzählt, daß ich im Internet verkumpelt bin mit Dr. Michael Blume, Religionswissenschaftler, derzeit Antisemitismusbeauftragter des Landes Baden-Württemberg.

Der Rechtsanwalt Chan-Jo Un, der seit Jahren den Prozeß Renate Künast vs. Facebook durch alle Instanzen hochtreibt bis vor das Bundesverfassungsgericht, hat jetzt dieses Jahr einen Prozeß Michael Blume vs. Twitter losgetreten. (Kollateralnutzen war das zwischenzeitige Abschalten der „Achse des Guten“ bei Twitter, war aber klar, daß er damit nicht dauerhaft durchkommt.) Antipode übrigens RA Steinhöfel, der Typ, der neulich als frischgebackener Kolumnist der Blödzeitung argumentierte, Selbstjustiz gegen die Klimakleber könne durchaus fallweise vom Notwehrrecht gedeckt sein.

Donnerstag geht es in die nächste Runde.

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Msane

Well-Known Member
Twitter ist so ein Techunternehmen, die kein Geld verdienen sondern nur von ihrer hohen Börsenbewertung leben
und davon das Investoren von dem vielen gedruckten Geld der Zentralbanken da immer weiter reinbuttern.
Ja davon lässt es sich prima leben, wie die Made im Speck.
Sechsstellige Jahrensgehälter und Arbeitsbedingungen wie im Paradies.
Jetzt kommt da so ein Elon Musk und will tatsächlich das die für ihr Geld arbeiten.
Und damit nicht genug, der will auch noch das die Mitarbeiter persönlich zur Arbeit erscheinen, unerhört!!!
Die Angestellten dieser Techkonzerne haben jeden Bezug zur normalen Arbeitsrealität verloren.

Musk schießt natürlich wieder mal weit über das Ziel hinaus, da er immer den Fehler macht seine Mitarbeiter
an seinem eigenen Arbeitspensum zu messen, an seiner rüpelhafte Art kann man sich stoßen.
Aber prinzipiell hat Musk recht.
Aktuell findet an der Börse eine Korrektur statt.
Auch andere Techunternehmen reduzieren gerade ihre Mitarbeiterzahl.
Wenn Twitter weiterexistieren soll muss der Laden schwarze Zahlen schreiben.


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Alubehütet

Well-Known Member
Und damit nicht genug, der will auch noch das die Mitarbeiter persönlich zur Arbeit erscheinen, unerhört!!!
Dann mußt Du aber auch hinzufügen, warum er darauf besteht. Weil er nicht an Corona glaubt. Homeoffice, so'n Quatsch. Kann man sich auch nicht vorstellen, wie ein Programmierer zuhause im Homeoffice vernünftig arbeiten soll.

Elon Musk ist der falsche Mann für den Laden. Google muß da rein. Kann nicht angehen, daß ich nach sechs Wochen noch Werbung angezeigt bekomme SOWOHL von Apple ALS AUCH von Microsoft. Wenn ich mit einem frischen, untrainierten Browser auf YouTube gehe, wissen die nach zwei Stunden, ob ich Beatles-Fan bin oder Stones-Fan (Start it up!).
 

sommersonne

Well-Known Member
Nein, das ist amerikanisch.

Steve Jobs hatte 1983 unter seinen Apple-Mitarbeitern ein Team für den Macintosh rekrutiert und denen suggeriert, sie seien etwas Besonderes, sie seien Visionäre, sie würden die Welt verändern, blabla. Und die trugen allen Ernstes solche T-Shirts (darauf spielt Musk an):

Den Anhang 18108 betrachten

(Die Apple II-Belegschaft trug dann T-Shirts „40 Stunden die Woche, und wir halten den Laden hier am kacken“. Der Macintosh kam nie in eine profitable Zone.)

Das kann ja amerikanisch sein, aber die große Zahl an Mitarbeitern die Twitter verlassen haben, zeigt das sie das alles als Zumutung und Ausbeutung empfinden. Wenn das sogar Amerikaner tun dann sagt das schon etwas aus.
 

sommersonne

Well-Known Member
Dann mußt Du aber auch hinzufügen, warum er darauf besteht. Weil er nicht an Corona glaubt. Homeoffice, so'n Quatsch. Kann man sich auch nicht vorstellen, wie ein Programmierer zuhause im Homeoffice vernünftig arbeiten soll.
Da stimme ich dir zu. Er will doch so modern sein ist es aber nicht. Er scheint auch den Mitarbeitern nicht zu trauen.
Aber nicht sie bringen Twitter zum wanken sondern er.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Elon Musk ist eben nicht der Charismatiker, der Steve Jobs war. Er kann nicht begeistern, mobilisieren, mitziehen. Anstatt Aufbruchs- erzeugt er Untergangsstimmung, bei seinen Mitarbeitern wie der Twitter-Community. Vor allem, weil er kein Konzept, keinen Plan hat, sondern Trump-a-like einfach Ideen, Einfälle in die Welt setzt, ausprobiert, guckt, wie die Leute reagieren. Das ist aber für Twitteruser wie für die Börsen Gift.
 
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