"Uns gehts gut"

Skeptiker

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das thema ist "uns geht's gut". da darf man auch mal die provokante frage in den raum werfen oder stellen oder legen und platzieren, auf wessen rücken denn das bedingungslose grundeinkommen erwirtschaftet werden soll?


Da hast du auch wieder recht. Ich bin der Meinung, daß Arbeit so viel wert sein soll, daß man damit leben kann. Leider, und da gebe ich Almancali recht, sind die prekären Arbeitsstellen in Deutschland immer mehr geworden. Selbst der jetzt eingeführte Mindestlohn von €8.50 kann in einigen Regionen als prekäre Arbeitsstelle gesehen werden.
 

Almancali

Well-Known Member
Naja die Theorie besagt: Nach erfolgreicher Ausbildung und Studium = Arbeit = Einkommen. Je besser die erfolgreiche Ausbildung und Studium = mehr Arbeit = mehr Einkommen.

Die Realität besagt: Nach erfolgreicher Ausbilung und Studium = HartzIV = geringes Einkommen. Je besser die erfolgreiche Ausbildung und Studim = HartzIV = geringes Einkommen.

Die Aussage ist natürlich gewagt, allerdings sind zahlreiche Elo-Foren gepflastert mit Akademikern.
 

eruvaer

Well-Known Member
Naja die Theorie besagt: Nach erfolgreicher Ausbildung und Studium = Arbeit = Einkommen. Je besser die erfolgreiche Ausbildung und Studium = mehr Arbeit = mehr Einkommen.

Die Realität besagt: Nach erfolgreicher Ausbilung und Studium = HartzIV = geringes Einkommen. Je besser die erfolgreiche Ausbildung und Studim = HartzIV = geringes Einkommen.

Die Aussage ist natürlich gewagt, allerdings sind zahlreiche Elo-Foren gepflastert mit Akademikern.
naja, die werten akademiker sind ja auch gern die, die keine andere arbeit, als die für die sie studiert haben, annehmen möchten.
überqualifiziert und so...
mich wundert da, dass es leute, die einen überrannten studiengang wählen, oder einen bei dem es ohnehin schwer ist eine andere stelle als taxifahrer zu finden, sich ernsthaft wundern, dass sie nach abgeschlossenem studium keine stelle finden :confused:
 

Almancali

Well-Known Member
mich wundert da, dass es leute, die einen überrannten studiengang wählen, oder einen bei dem es ohnehin schwer ist eine andere stelle als taxifahrer zu finden, sich ernsthaft wundern, dass sie nach abgeschlossenem studium keine stelle finden :confused:
Du meinst diese überrannten Studiengänge, wo die Unternehmen händeringend Fachkräfte aus dem Ausland benötigen ? So wie dieses hier ? :D

[1] Google
 

Skeptiker

Well-Known Member
Edit: Direktversicherung = zweckgebundene Altersvorsorge. Diese dürfte meiner Ansicht nach nicht antastbar sein durch das Jobcenter. Wie das konkret berechnet wird, keine Ahnung.

Das ist ein Durchführungsweg der betrieblichen Altersvorsorge. Dabei kann das Geld vom Arbeitgeber, vom Arbeitnehmer oder von beiden kommen. Über die Entgeltumwandlung reduziert sich dein steuerpflichtiges Brutto, wobei du hierbei weniger Sozialabgaben und Lohnsteuer entrichten mußt. Es reduziert quasi dein Bruttogehalt.

Beispiel:
Verdienst €2,500 Brutto
Alleinstehend

Ohne bAV: €1,646 Netto

mit bAV (max. Umwandlungsbetrag SV+Steuerfrei) €242:

€2,258 Brutto
€1,511 Netto

€1,646 - €1,511 = €135 (Nettoaufwand)

Man verzichtet also auf €135 Nettoverdienst um €242 in eine Direktversicherung (private Rentenversicherung) einzuzahlen. also eine Förderung von rund 45%.

Da nun ja das Brutto bei einer Entgeltumwandlung reduziert wird, sollte dies auch bei meinem Rechenbeispiel gelten und somit der Mehrwert zu Tage treten.
 

Almancali

Well-Known Member
Da nun ja das Brutto bei einer Entgeltumwandlung reduziert wird, sollte dies auch bei meinem Rechenbeispiel gelten und somit der Mehrwert zu Tage treten.
Deine Rechnung mag durchaus stimmig sein. Nur gilt bei ALG2 der Grundsatz, dass ALG2 keine Vermögensbildung darstellen darf. Demnach könnte man ja auch mit der Argumentation kommen, dass die private Anschaffung einer Eigentumswohnung durch den Bedürftigen (mit Abtrag von 200€ als Beispiel), dem Jobcenter billiger käme, als das Zahlen einer Miete irgendwo in der Stadt, die mtl. 350€ kostet. Daher vermute ich, dass das so nicht geht.
 

Almancali

Well-Known Member
da hätte schröder ende der neunziger natürlich niemand mit gerechnet :rolleyes:
IT != (nicht gleich) am PC frickeln und irgendwelche Software zusammennageln.

Da gehört mehr zu. Hier ein Beispiel aus meinem Arbeitsumfeld:
Arbeitsrecht, Sozialkompetenz, Ausbildung (von neuen Mitarbeitern oder Auszubildenden), Teamfähigkeit, Belastbarkeit, Projektmanagement, Angebotserstellung, Auftragsabwicklung, Mobilität, Know-How des Umfelds, Erstellung von Lasten- und Pflichtenhefte, Qualitätssicherung, Dokumentation, Prototypenbau, Kommunikation mit Kunden, kalt und warm Aquise, Implementierung, Realisierung usw.

Also nicht nur das rumhacken, sondern halt auch die ganzen wirtschaftlichen Aspekte umzu. Das kann man nicht von einem billig eingekauften Inder, Türken, Afrikaner usw. erwarten. Alleine in der Kommunikation harpert das sehr oft.
 

noname75

Well-Known Member
Politiker sagen, die Zeiten sind finanziell und wirtschaftlich schlechter geworden. Sie sagen, den Gesetzen des Marktes zufolge hätten sich Umstände und Bedingungen geändert.
Das entspricht nicht den Tatsachen. Das sind stereotypische lobbyistische Unwahrheiten, mit denen Gesetze und Massnahmen begründet werden.

Fakt ist: Die Geldmenge in Deutschland (Guthaben einerseits, Schulden andererseits) ist seit der Währungsreform nach dem 2. Weltkrieg kontinuierlich gewachsen. Das einzige was seit ca. 30 Jahren immer schlechter geworden ist, ist die Umverteilung des erwirtschafteten Wohlstands. Das Problem ist systembedingt. Es liegt am schuldgeldbasierten Finanzsystem- maW am Prinzip Verzinsung/Kapitalredite. Anstatt sich auf einem gewissen Niveau einzupendeln, stagnieren Wirtschaftskreisläufe nach Aufbau- und Wachstumsphasen und werden dann von der Mehrwertfunktion des Geldes (Schatzbildungsfunktion im Gegensatz zur Tauschfunktion) von innen heraus zerstört.

Geld entsteht durch Schuldaufnahme. Die Zinsen (Mehrwert) werden durch die Aufnahme neuer Schulden getilgt usw. usw.
Lässt das Wirtschaftswachstum nach, wandern Geld und Realvermögen unaufhaltsam von unten nach oben. Zuerst verschwindet die Mittelschicht. Dann wird es für alle drastischer, während die Reichen immer reicher werden. Das Problem ist unausweichlich und das Problem ist bekannt. Es wird von den Politikern aus ideologischen und lobbyistischen Gründen vorsätzlich ignoriert. Das Schuldgeldsystem als Grundlage des kapitalistischen Wirtschaftssystems darf von niemandem in Frage gestellt werden.

Hartzer gibt es seit den siebziger Jahren. Sich über sie aufzuregen, ist eigentlich in jeder Beziehung ein Blick in die falsche Richtung. Angesichts der unvorstellbaren Vermögenkonzentration in der Oberschicht ist das sogar ziemlich dämlich. Es zeigt, wie wirksam die Indoktrination durch Politik und Medien ist.

Also: Wenn man schon ein Schuldgeldsystem hat, in dem Reiche von der Mehrwertfunktion des Geldes leben und dabei immer noch reicher werden können, braucht man als Gegenstück ohne wenn und aber ein starkes Wohlfahrtssystem für nicht erwerbsstätige- oder eben tatsächlich so etwas wie ein arbeitsunabhängiges Grundeinkommen.

Hättest es auch einfacher sagen können.
Zinsen sind ein Fluch. Arbeitslosen/ Produktionsloses Einkommen ist ein Fluch. Dadurch werden die Reichen immer Reicher. Die machen nichts. Partizipieren an jedem Aufschwung und genauso in einer Krise.
 

eruvaer

Well-Known Member
IT != (nicht gleich) am PC frickeln und irgendwelche Software zusammennageln.

Da gehört mehr zu. Hier ein Beispiel aus meinem Arbeitsumfeld:
Arbeitsrecht, Sozialkompetenz, Ausbildung (von neuen Mitarbeitern oder Auszubildenden), Teamfähigkeit, Belastbarkeit, Projektmanagement, Angebotserstellung, Auftragsabwicklung, Mobilität, Know-How des Umfelds, Erstellung von Lasten- und Pflichtenhefte, Qualitätssicherung, Dokumentation, Prototypenbau, Kommunikation mit Kunden, kalt und warm Aquise, Implementierung, Realisierung usw.

Also nicht nur das rumhacken, sondern halt auch die ganzen wirtschaftlichen Aspekte umzu. Das kann man nicht von einem billig eingekauften Inder, Türken, Afrikaner usw. erwarten. Alleine in der Kommunikation harpert das sehr oft.
...und trotzdem wirds gemacht...
 
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