Was ein dreckiger Wahlkampf.....
Neues von Lilith Wittmann.
Das ist die, die die CDU-Wahlkampfhelfer-App CDUconnect zerlegt hatte, und gegen die von der CDU Strafanzeige erstattet worden ist.
Zum einem hat sie von der CDU bis heute keinen Cent bekommen für Anwaltskosten, Gerichtskosten usw. Sie meint, kein Problem, sie sei mit Spenden reichlich eingedeckt, aber es sei nicht jeder in ihrer Situation so gut vernetzt wie sie, und was ist eine Entschuldigung seitens der CDU eigentlich wert, wenn sie sich nichts dafür kaufen könne? Die CDU hat die Anzeige gegen sie zwar zurückgezogen, das hat ja aber keine unmittelbaren Folgen, die staatsanwaltlichen Ermittlungen laufen ja weiter.
Nicht mehr. Die sind jetzt eingestellt.
Mit einer bizarren Begründung: Gegen sie wurde ja ermittelt aufgrund des skandalösen Hackerparagraphen. Der zieht, wenn Du aus egal welchen Gründen egal welch schwache Sicherheitsvorkehrung umgehst, selbst mit besten Absichten. Selbst wenn das Passwort „1234“ ist und Du nur demonstrieren willst, wie lächerlich das ist.
Wer den Klassiker noch nicht kennt, erster öffentlicher Auftritt des CCC:
Die kämen heute in den Knast.
Lilith Wittmann aber nicht. Sie hat keine Sicherheitsvorkehrungen umgangen. Es gab keine Sicherheitsvorkehrungen.
Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt nicht mehr gegen die Sicherheitsforscherin. Laut den Ermittlungsakten greift der Hackerparagraph in ihrem Fall nicht.
www.heise.de
Der Haupteingang der App war zwar verriegelt und verrammelt. Die Terrassentüre aber stand scheunentorweit offen.
Heißt im Umkehrschluss, jetzt schwebt ein Verfahren gegen die CDU – Wegen Verstoß gegen die DSGVO. Sie haben ja schließlich die Daten ihrer Nutzer – und nicht nur deren – ohne deren Einverständnis öffentlich im Netz zugänglich gemacht.
Kommt noch besser.
Grund der Strafanzeige ist die Behauptung, die Daten seien im Internet auf einen Server geladen worden und für kurze Zeit jedermann zugänglich gewesen unter der URL
https://pastebin.com/cduconnect. Auf dieser Grundlage wurde Anzeige erstellt gegen Lilith Wittmann und unbekannt; die gegen die Wittmann wurde eingestellt. Das Problem ist: Es gibt diese URL (Internetadresse) nicht, kann es gar nicht geben.
Meines Wissens nach unterstützt Pastebin keine konfigurierbaren Adressen für ihre Pastes. Die Adressen eines Pastes bestehen immer aus einer zufälligen 5–10 Zeichen langen Zeichenketten wie z.B. jTz8qr2V. Es ist also nahezu ausgeschlossen, dass es unter dieser Adresse jemals irgendwelche Inhalte gegeben hat.
Sie sagt es nicht ausdrücklich. Für mich klingt das nach Vortäuschen einer Straftat.
Man muß sich darüber im Klaren sein, daß das bei einer weniger sachkundigen Staatsanwaltschaft mal locker hätte reichen können für eine Hausdurchsuchung und wochenlanger Beschlagnahme aller elektronischer Arbeits- und Speichermedien. Bei einer Freiberuflerin, die das täglich braucht. Erkläre das mal deinen Kunden. Das ist übel, das ist wirklich unglaublich übel, was die CDU sich hier geleistet hat. Hoffentlich nimmt sich endlich mal ein prominenter Anwalt der Sache an, Udo Vetter oder Dr. Scherz oder wer.