Der Typ mit Büffelfell hat heute 3,5 Jahre Knast bekommen, die Staatsanwaltschaft hatte mehr als vier Jahre gefordert. Strafmildernd wirkte sich aus, dass er sich zu Beginn schuldig bekannt hatte, so dass eine langwierige Beweisaufnahme nicht notwendig war.
Interessant daran ist das Schuldbekenntnis, d. h. er hat sich selbst des Anschlags auf eine staatliche Institution schuldig bekannt und damit die Illegalität seines Handelns selbst eingeräumt, d. h. er war sich zum Tatzeitpunkt voll und ganz bewusst, dass er das Recht bricht. Er war sich bewusst, dass er gegen ein sauber ausgezähltes Wahlergebnis mit Gewalt zu Felde zog. Er zog aus, um Trump entgegen des Wahlergebnisses mit Gewalt ins Oval Office zu hieven. Ein sich schuldig bekennender (inzwischen prominenter) Capitol-Stürmer entzieht der Mär vom legitimen Widerstand gegen ein gefäktes Wahlergebnis die Substanz.
Die Journalistenfrage (WDR2), ob denn Trumps Comeback ein großes Thema in der amerikanischen Gesellschaft sei (ehemalige Trumpgefährten warnen insbesondere in Europa vor diesem Comeback, das nicht nur die amerikanische Demokratie, sondern auch den Weltfrieden bedrohe) wurde von dem US-Korrespondenten verneint. Zur Zeit würde stark über den Komplex Rassismus und öffentliche Bildung debattiert. Trumps Strampelbewgungen gegen die Herausgabe des Archivs würden wenig wahrgenommen (weil Biden Trumps nicht mehr vorhandenen Immunitätsanspruch auch für den letzten Tag im Amt aufheben kann). Auch die QAnon sei sehr still geworden, was natürlich nicht bedeute, dass es sie nicht mehr gebe.
Insgesamt sind ca 2000 Verfahren gegen die Capitolerstürmer anhängig. Trump ist noch lange nicht aus dem Schneider. Es muss nur einer sagen: Nicht schuldig, denn der Präsident hat mich gerufen. Leider ist Büffelfell nicht so weit gegangen und geht stattdessen für seinen Präsidenten mehrere Jahre in den Knast. Er nimmt die Schuld auf sich, um Trump zu entlasten. Es würde mich nicht wundern, wenn die weißen Knackis ihn dafür feiern und gut beschützen und versorgen werden.