Wie Volksparteien sich selbst demontieren - mit und ohne Rezo

EnRetard

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Lächerlich. Er nimmt einen Polizeibehördenleiter aus der Provinz, weil er die Qualifizierteste nicht mag. Kann Pistorius eigentlich Englisch? Dafür wirft Scholz auch noch die Geschlechterparität aus dem Fenster. Ich hoffe, die Grün*innen machen wenigstens Stunk.
 
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Bintje

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Au, die Tagesschau hat sich offenbar schon wieder so'n Klops geleistet. :D Gestern die tragikomische Verwechselung von Lollobrigida mit Lambrecht - heute offenbar Laschet und Pistorius. Die Redaktionspraktikant:innen werden anscheinend auch immer unfähiger .... ^^
Oder sucht denen irgendeine unbrauchbare KI inzwischen die Bilder raus?

 
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Bintje

Well-Known Member
Und inhaltlich? Was sagst du zu der Personalie?
Er spricht Englisch, Französisch und Russisch, nach allem, was man liest: Großer Pluspunkt. Und wer in dieser Situation ernsthaft auf Geschlechterparität pocht, hat für meine Begriffe vielleicht nicht mehr den Knall gehört. Sorry, aber das finde ich richtig deutsch. Deutsch-deutsch. Wir verwalten uns lieber zu Tode, als ein Problem zu lösen? Oder wie? Sieh es mal umgekehrt: Wer auch immer den Job jetzt antritt, hat eigentlich schon verloren. Die Erwartungen sind turmhoch. Wer das macht, steht augenblicklich unter schärfster Beobachtung von allen Seiten und kann nur aufräumen, was die Vorgänger:innen hinterlassen haben.
Der Mann ist nicht zu beneiden, keine:r wäre es auf dem Job, und als bisher u.a. mit Katastrophenschutz betrauter Innenminister und Jurist traue ich ihm durchaus zu, dass er es besser hinbekommt, als man glauben sollte. Wenn es stimmt, dass er angeblich nicht Scholz' erste Wahl war, heißt das doch auch, dass alle anderen - mutmaßlich auch oder vllt sogar in erster Linie Frauen - sich weggeduckt haben. Das sagt m.E. auch vieles aus ..

Jedenfalls würde ich ihn nicht unterschätzen. Schau'n mer mal.
 
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EnRetard

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Högl hat sich weggeduckt? Woher hast du das?

Und wer in dieser Situation ernsthaft auf Geschlechterparität pocht, hat für meine Begriffe vielleicht nicht mehr den Knall gehört. Sorry, aber das finde ich richtig deutsch
Im Ernst? Manfrau sollte sehr aufpassen, nicht alle Frauen öffentlich zu entwerten. Darauf läuft es nämlich hinaus. Lambrecht ist eine Frau und hat versagt. Jetzt muss ein Mann den Karren aus dem Dreck ziehen, weil die Frau es nicht konnte. Der Posten wird jetzt durch einen Mann besetzt, der mit der Bundeswehr nichts zu tun hatte, ganz im Gegenteil zu der aktuellen Wehrbeauftragten, der allerorten bescheinigt wird, dass sie bestens mit der Materie vertraut ist. Erfahrungen mit einem Ministerium? Nun ja. Lambrecht war zuvor schon jahrelang Bundesministerin und keine schlechte. Trotzdem ist sie als Verteidigungsministerin gescheitert.

Die Sache wäre noch zu retten, indem Lauterbach, dem sein Ministerium über den Kopf wächst, ersetzt würde.
 

Bintje

Well-Known Member
Wie steht Boris P. eigentlich zu Russland vs. Ukraine?
Klar und deutlich. Direkt nach Kriegsbeginn:


Högl hat sich weggeduckt? Woher hast du das?
Das habe ich nicht geschrieben, sondern von "Frauen" insgesamt in der Vermutung, Scholz habe auch Frauen angesprochen.
Was die von Dir favorisierte Högl betrifft: Die hatte keinen Plan von der Sache, bis sie auf den Job gelotst wurde. Dass es inzwischen anders sein soll, freut mich für sie, aber vielleicht wollte sie ja einfach weiterhin WB bleiben. Kann sie ja auch.

Manfrau sollte sehr aufpassen, nicht alle Frauen öffentlich zu entwerten. Darauf läuft es nämlich hinaus. Lambrecht ist eine Frau und hat versagt. Jetzt muss ein Mann den Karren aus dem Dreck ziehen, weil die Frau es nicht konnte.
LOL. Du merkst aber schon, dass das spiegelbildlich umgekehrt jahrzehntelange Argumente von Feministinnen wiedergibt? "Frauen dürfen nur ran, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen, wenn Männer es versiebt haben." Jetzt könnten sie theoretisch ran (was ja in der Vergangenheit schon praktisch bewiesen wurde, ganz ressortbezogen waren es UvdL + Lambrecht), aber mutmaßlich Umworbene wollten anscheinend nicht.

Jedenfalls gehe ich schon davon aus, dass Scholz den Job auch Frauen angeboten hat. Vergeblich, wie es scheint.
Dann kann man den Posten ja auch erstmal unbesetzt lassen? *Ironie off*

Anders als Du bin ich keineswegs der Meinung, dass es "Frauen entwertet", wenn man ein brennendes Personalproblem pragmatisch statt ideologisch löst. Außerdem muss ich immer grinsen, wenn Männer besonders feministisch auftreten und Frauen erzählen, wie es gefälligst zu laufen hat, damit sie aus männlicher Sicht "wirklich gleichberechtigt" sind. Köstlich! Nebenbei empfinde ich das als anmaßend bis ärgerlich.
Als wolle man(n) Frauen diktieren, welchen Kleidungsstil sie gefälligst toll zu finden haben, um als "brav" oder "emanzipiert" durchzugehen. Als wüssten sie das nicht selbst. Als ginge es nicht um jeweils individuelle Entscheidungen und Vorlieben oder auch Lebens- oder Karriereentscheidungen wie bei der jetzigen Stellenbesetzung. Aber vielleicht bin ich da auch schon etwas weiter? Für mich ist das 'ne echt deutsche Nebendebatte. Zumindest für mich sind auch Männer so gleichberechtigt, dass sie Kanzler oder beispielsweise auch Verteidigungsminister werden können, wenn sie das wollen. Dass es (nicht nur) laut Deiner Meinung unbedingt eine Frau sein "muss", befreit aber im Einzelfall weder sie noch Frauen insgesamt vom Quotengeruch, der in meinen Augen was Demütigendes hat. Zugegeben nicht mehr so offensichtlich wie früher, aber dennoch. Und daran geknüpft wird automatisch die Kompetenz in Zweifel gezogen. Das kann man gelegentlich, wenn es beim Raufhangeln auf der Karriereleiter um "richtige" Seilschaften geht - aber geschlechtsbezogen? Automatisch zu meinen, beim "richtigen" Geschlecht werde schon alles gut bzw. beim "falschen" passe es nicht mehr? Wie hinterwäldlerisch ist das denn?

Versteh mich nicht falsch: Bei der Besetzung von DAX-Vorstandsposten, In der CDU und an anderen Stellen ergibt die Quote m.E. durchaus Sinn!
Aber für mich ist die Frauenquote insgesamt ein zu überwindendes Hilfsvehikel, das in der jetzigen Situation - Deutschland ohne Verteidigungsminister:in - keineswegs vorrangig ist. Es ging um die Besetzung der Stelle. Weiter nichts. Alles andere sind in meinen Augen Nebenschauplätze.
 
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Alubehütet

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Wenn das Verteidigungsministerium nicht durch eine Frau ersetzt wird, wird eben ein bißchen Karussell in Gang gesetzt werden. – Mich wundert halt: Pistorius sagt man schon seit längerem sowohl Ambitionen als auch Talent auf Bundesebene nach, nur eben eher im Bereich Innere Sicherheit oder sowas. Wer auch immer Verteidigungsminister/in wird, muß damit rechnen und bereit sein, daß das der letzte Karierreschritt ist.

Das Verteidigungsministerium gilt schon seit längerem als mit als das schwierigste bis unregierbar: zum einem wegen dem Filz aus Beamten und Militärindustrie, zum anderem wegen rechter Seilschaften. Jetzt kommt auch noch der Ukraine-Kladderadatsch hinzu.
 
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EnRetard

Well-Known Member
Dass es (nicht nur) laut Deiner Meinung unbedingt eine Frau sein "muss", befreit aber im Einzelfall weder sie noch Frauen insgesamt vom Quotengeruch, der in meinen Augen was Demütigendes hat. Zugegeben nicht mehr so offensichtlich wie früher, aber dennoch. Und daran geknüpft wird automatisch die Kompetenz in Zweifel gezogen. Das kann man gelegentlich, wenn es beim Raufhangeln auf der Karriereleiter um "richtige" Seilschaften geht - aber geschlechtsbezogen? Automatisch zu meinen, beim "richtigen" Geschlecht werde schon alles gut bzw. beim "falschen" passe es nicht mehr? Wie hinterwäldlerisch ist das denn?
Ich bin nicht der Ansicht, dass das Ministerium um jeden Preis mit einer Frau besetzt werden muss, sondern dass der Bundeskanzler die vereinbarte Quotierung des Kabinetts einhalten muss. Sollte Boris P. aus H. wirklich der Qualifizierteste für den Job gewesen sein - was ich erst glaube, wenn ich von Högl höre oder lese, dass sie nicht wollte - dann muss eben die Quote an anderer Stelle erfüllt werden. Lauterbach ist in seinem Job überfordert, er könnte abgelöst werden, und auch für Scholzens Job wäre eine besser geeignete Frau denkbar.
 
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