Zwischen Arbeitsamt und Moschee

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CrazyWoman

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AW: Zwischen Arbeitsamt und Moschee

Die Dame aus der Gothic-Bewegung mag ein berechtigtes Anliegen haben, ebenso wie die eine Frau mit stämmigen Beinen, die sich um einen Job als Flugbegleiterin bewirbt. Das sind aber andere Themen.

Warum ist das ein anderes Thema? Warum ist das ein nur "berechtigtes Anliegen"? Du sagst, die Grundrechte der kopftuchtragenden Frauen werden verletzt. Du forderst für sie diese Rechte ein. Wie zum Beispiel hier, als Du (anscheinend) das Grundrecht auf "freie Entfaltung" einforderst.

Grundrechte sollte man aber schon noch in Anspruch nehmen dürfen. Oder sollte jeder Schwarzkopf seine Haare in Peroxid tauchen, bevor er das Beweungsbild machen lässt?


Und zur Kippa hast Du auch nichts gesagt. (nur eine Feststellung)

Für mich kann das Kopftuch kein "Muss" sein, denn wenn ich daran glauben würde, müsste ich ja selbst eines tragen. Also steht es für mich auf der gleichen Stufe wie jede andere "freiwillige äußere Darstellung". Soll jetzt also jeder das Recht bekommen, einen Job auszuüben, den er gerne machen möchte - oder doch nur die Muslimas?

Wenn Du immer sagst, Persönlichkeitsrecht sei nicht gleich Persönlichkeitsrecht (nämlich "Das sind aber andere Themen") bist DU derjenige der "differenziert"... und letzenendes einer Gruppe Sonderrechte zuweisen will, die eine andere Gruppe, die genauso überzeugt von ihrem Lebensweg ist, nicht bekommen soll, weil's ja "etwas anderes ist".

Das Grundrecht auf freie Entfaltung soll nur solange gelten, bis die "Dame mit den stämmigen Beinen" Flugbegleiterin werden will - und dann bist Du auf einmal bei mir, wenn sie aussortiert wird. Aber das Grundrecht auf "Ausübung der Religion" soll sich sogar auf einen nicht-religiösen Bereich auswirken dürfen (den Arbeitsplatz)...? Und wichtiger werden als das Grundrecht jedes anderen? Für nur eine religiöse Gruppe?
 

Lynx72

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AW: Zwischen Arbeitsamt und Moschee

Warum ist das ein anderes Thema? Warum ist das ein nur "berechtigtes Anliegen"?

Beispiel Flugbegleiterin: Frauenfeindlichkeit am Arbeitsplatz und bei Jobauswahlverfahren ist genauso widerlich wie religiöse Diskriminierung und Rassismus. Wir können gern einen Thread darüber aufmachen. Ich bin auch ganz und gar nicht bei dir, in keinem deiner abwegigen Vergleiche. Sie sind nur OT und zerschreddern den Thread.
 
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CrazyWoman

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AW: Zwischen Arbeitsamt und Moschee

Ich bin nicht OT.

Die Arbeitsvermittlerin hat eine Positiv-Liste mit Arbeitgebern, die das Kopftuch am Arbeitsplatz dulden.

Mir hat meine Arbeitsvermittlerin noch nicht einmal Stellen rausgesucht, die annähernd auf meine Vorstellungen passen. Weder was Distanz, noch Arbeitszeiten, geschweige denn Gehalt/Umfang betreffen. Und ich gehe zu ihr - sie muss mich nicht zu Hause besuchen dafür. Und sie lädt mich zu Uhrzeiten ein, an denen ich das Arbeitsamt nicht erreichen kann.

Die Idee ist gut, Menschen dort abzuholen wo sie sind. Dann aber bitte alle "Problemfälle", nicht nur bestimmte Gruppen. Gerne lasse ich mich auch dann als "Problemfall" einstufen- Hauptsache Job!
 
S

schneidersitz

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AW: Zwischen Arbeitsamt und Moschee

Sie geht in Moscheen, zu Elternabenden, in Frauencafés: Dort spricht Funda Doghan die Menschen an, die sich nicht trauen, zu ihr in die Arbeitsagentur zu kommen. Die türkische Berufsberaterin hat sogar eine Liste von Unternehmen, die Frauen mit Kopftuch einstellen.

Das ist Extrawurst brutzeln.
Warum?
 
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CrazyWoman

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AW: Zwischen Arbeitsamt und Moschee

Nur der Vollständigkeit halber:

Die Diskriminierung von Frauen mit Kopftüchern resultiert aus dem Vorurteil, sie verträten extremistische Ansichten. Dein Vergleich mit dem Tattooladen würde funktionieren, wenn die Kopftuchträgerin sich als Pressesprecherin des EKD-Ratsvorsitzenden bewürbe.

Ich verstehe Frauen, die Kopftuch tragen möchten. Mit und ohne religiöse Pflicht oder eindeutige Aussage im Koran. Die meisten Frauen in der Familie meines Freundes tragen Kopftuch, ich respektiere das. Wenn sie aber deshalb nicht in einem Unternehmen mit Kundenkontakt eingestellt werden, weil eine Verhüllung nicht zum Unternehmencredo passt, sollen sie bitte nicht gleich "Diskriminierung" schreien. (das tun sie auch nicht- und alle sind ausgebildet und gehen geregelten Tätigkeiten nach)

Das Unternehmen, für das ich zuletzt gearbeitet habe, schreibt einen strengen Dresscode vor, obwohl die Konkurrenzunternehmen davon schon lange abgerückt sind. Viele Bewerber fallen dort durch, weil sie nicht gewillt sind, sich anzupassen. Und das gilt auch für die überwiegend deutschen Bewerber. Piercings raus, ordentliche Frisur, keine langen Glitzerfingernägel.... für viele ist das der neue Job nicht wert.

Zum Thema Jobvermittlung möchte ich deswegen aus eigener Erfahrung sagen: Die Fallmanager wären besser beraten, sich vorwiegend um die Bewerber zu kümmern, die wirklich alles geben würden für einen guten Job. Natürlich gilt das auch für Migranten (ja, auch die mit Kopftuch, klar), die den Weg selbst in die Agentur für Arbeit finden und sich auf die Jobsuche entsprechend vorbereiten. Ich halte nicht viel davon, jemanden zu einem Besuch beim Arbeitsamt zu "überreden", während andere Arbeitslose auf passende Vermittlungsvorschläge warten.
 
J

Junimond

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AW: Zwischen Arbeitsamt und Moschee

Nur der Vollständigkeit halber:

Ich verstehe Frauen, die Kopftuch tragen möchten. Mit und ohne religiöse Pflicht oder eindeutige Aussage im Koran. Die meisten Frauen in der Familie meines Freundes tragen Kopftuch, ich respektiere das. Wenn sie aber deshalb nicht in einem Unternehmen mit Kundenkontakt eingestellt werden, weil eine Verhüllung nicht zum Unternehmencredo passt, sollen sie bitte nicht gleich "Diskriminierung" schreien. (das tun sie auch nicht- und alle sind ausgebildet und gehen geregelten Tätigkeiten nach)

Das Unternehmen, für das ich zuletzt gearbeitet habe, schreibt einen strengen Dresscode vor, obwohl die Konkurrenzunternehmen davon schon lange abgerückt sind. Viele Bewerber fallen dort durch, weil sie nicht gewillt sind, sich anzupassen. Und das gilt auch für die überwiegend deutschen Bewerber. Piercings raus, ordentliche Frisur, keine langen Glitzerfingernägel.... für viele ist das der neue Job nicht wert.

Zum Thema Jobvermittlung möchte ich deswegen aus eigener Erfahrung sagen: Die Fallmanager wären besser beraten, sich vorwiegend um die Bewerber zu kümmern, die wirklich alles geben würden für einen guten Job. Natürlich gilt das auch für Migranten (ja, auch die mit Kopftuch, klar), die den Weg selbst in die Agentur für Arbeit finden und sich auf die Jobsuche entsprechend vorbereiten. Ich halte nicht viel davon, jemanden zu einem Besuch beim Arbeitsamt zu "überreden", während andere Arbeitslose auf passende Vermittlungsvorschläge warten.

genau das wird gleich wieder gegen dich verwendet, auch wenn deine eigentliche aussage eine andere war! "wart´s nur ab henry higgins, wart´s nur ab........deine tränen werden gießen, nicht zu knapp!" :wink:
 
C

cyrano

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AW: Zwischen Arbeitsamt und Moschee

Das ist nicht Diskriminierung, sondern entweder -wie im Beispiel Haarentfernungs-Studio- eine Art "Corporate Identity" oder einfach die Wahrung der unternehmenseigenen Neutralität.


Aber dann muss ich damit leben, dass ich bestimmte Jobs nicht bekomme, weil der Arbeitgeber verlangt, dass ich zum Unternehmen passe oder ....wie unten lang und breit erklärt... "neutral" aussehe.

Ein Kopftuch ist eine private Entscheidung, die ich akzeptiere. Aber es ist nicht "neutral".

Das Abteilung Kindes- und Jugendschutz (AKJS) hat gemaess seinem "Corporate Identity"-Linie bzw. seinem Prinzip "Neutralitaet", soviel ich weiss, keine Kopftuchtragende Mitarbeiterin. Laut deinen Begründungen muss das AKJS und das Erziehungsdepartement der Schweiz "neutral" sein.

Ich hatte dem AKJS einen Brief geschrieben, in der ich ihn darum gebeten hatte, dass er als der zustaendige Behörde meine Besuche zu meinem Sohn adnorneet, so dass ich die Mutter nicht sehen muss. Also forderte ich grundsaetzlich Besuche, ohne die Mutter sehen zu müssen. Mehr als 16 (in Wort: sechzehn) Monaten vergangen es. Trozt meinen 4 Erinnerungsbriefen und mehrere Erinnerungstelefonaten und 2 Beschwerdebriefen an die Erziehungsdepartement, hat das AKJS keinen Beschluss erlassen. Bis dahin, als die heilige schweizerische Mutter auch hat dem AKJS gesagt, dass sie auch nun einen Beschluss wollte. Wahrend diesen 16 Monaten habe ich meinen Sohn übrigens nicht besucht. Die Inhalt und die Gerechtigkeit des Beschluesses auch lasse ich gerade hier beiseite.

Nach 16 Monaten einen Beschluss zu erlassen - ist das, was du in Linie bzw. Richtung des "Corporate Indetity" von Erziehungsdepartement der Schweiz siehst und das, was du als Neutral(itaet) beschreibst?

P.S. Gerade erfahren: "Die Abteilung Kinder- und Jugenddienst AKJS hat per 1. Januar 2013 ihre Bezeichnung geändert und heisst neu «Kinder- und Jugenddienst KJD»." Hahaha!... "-Dienst"-ja, genau! Und schade, ich werde es nie wieder "Kinder- und Mutterschutz" nennen können!
 
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CrazyWoman

Guest
AW: Zwischen Arbeitsamt und Moschee

Das Abteilung Kindes- und Jugendschutz (AKJS) hat gemaess seinem "Corporate Identity"-Linie bzw. seinem Prinzip "Neutralitaet", soviel ich weiss, keine Kopftuchtragende Mitarbeiterin. Laut deinen Begründungen muss das AKJS und das Erziehungsdepartement der Schweiz "neutral" sein.

1. Ich habe von Firmen gesprochen, nicht von Ämtern. "Corporate Identity" bedeutet, dass eine Firma überall auf der Welt gleich auftritt. Gleiche Markenfarben, gleiche Slogans, gleiche Ladeneinrichtungen, gleiche Fahrzeuge usw. um den Wiedererkennungswert zu steigern und damit der Kunde sich damit identifizieren kann. Wenn ein Kunde nun Mitarbeiter religiöse Symbole tragen sieht (egal ob Kippa, Kopftuch oder Kreuz-Kette) könnte er sich dadurch evtl. weniger angesprochen fühlen als bei neutral-aussehenden Mitarbeitern. Wenn Du glaubst, dass Du vom christlichen Aussehen der Mitarbeiter des AKJS auf Islamfeindlichkeit schließen kannst (obwohl Du nicht weißt, ob da nicht vielleicht doch Muslime arbeiten), so könnte ich mich von einer Mitarbeiterin unseres Jugendamtes "diskrimniert" fühlen, wenn ich nicht die Antworten/Beschlüsse bekomme, die ich mir erhoffe... und ich merke sie ist Muslima...? :shock: Auf so eine Idee würde ich gar nicht kommen!
2. Heißt "kein Kopftuch" nicht gleich "keine Muslima". Also kann es durchaus sein, dass dort auch Muslime arbeiten. Was ich "neutrales Aussehen" nenne heißt für dich also christlich aussehen = Islamfeind. Auch das ist ein Vorurteil.
EDIT: Du hast einen Umkehrschluss konstruiert, den ich so nie unterschreiben würde. Nämlich "neutral aussehen" = "neutral sein". Ich habe lediglich gesagt, dass wenn ein Unternehmen möglichst viele Kunden ansprechen möchte, es auch äußerlich versuchen wird, Neutralität auszustrahlen. Wenn es nur bestimmte Kunden ansprechen möchte, wird die Corporate identity auf diesen Kreis zugeschnitten.

Ich hatte dem AKJS einen Brief geschrieben, in der ich ihn darum gebeten hatte, (...)

OT, da in keinem Zusammenhang zum Thema Jobsuche.

Nach 16 Monaten einen Beschluss zu erlassen - ist das, was du in Linie bzw. Richtung des "Corporate Indetity" von Erziehungsdepartement der Schweiz siehst und das, was du als Neutral(itaet) beschreibst?

Die Begrifflichkeit von "Corporate Identity" habe ich -hoffentlich- oben ausreichend erläutert. Es hat nichts mit Erziehungsdepartments oder anderen Behörden zu tun.

P.S. Gerade erfahren: "Die Abteilung Kinder- und Jugenddienst AKJS hat per 1. Januar 2013 ihre Bezeichnung geändert und heisst neu «Kinder- und Jugenddienst KJD»." Hahaha!... "-Dienst"-ja, genau! Und schade, ich werde es nie wieder "Kinder- und Mutterschutz" nennen können!

Die Bezeichnung "Dienst" macht die Behörde nun auch nicht zu einem Unternehmen der freien Marktwirtschaft.
 

blackcyclist

Gesperrt
AW: Zwischen Arbeitsamt und Moschee

Das Abteilung Kindes- und Jugendschutz (AKJS) hat gemaess seinem "Corporate Identity"-Linie bzw. seinem Prinzip "Neutralitaet", soviel ich weiss, keine Kopftuchtragende Mitarbeiterin. Laut deinen Begründungen muss das AKJS und das Erziehungsdepartement der Schweiz "neutral" sein.

Ich hatte dem AKJS einen Brief geschrieben, in der ich ihn darum gebeten hatte, dass er als der zustaendige Behörde meine Besuche zu meinem Sohn adnorneet, so dass ich die Mutter nicht sehen muss. Also forderte ich grundsaetzlich Besuche, ohne die Mutter sehen zu müssen. Mehr als 16 (in Wort: sechzehn) Monaten vergangen es. Trozt meinen 4 Erinnerungsbriefen und mehrere Erinnerungstelefonaten und 2 Beschwerdebriefen an die Erziehungsdepartement, hat das AKJS keinen Beschluss erlassen. Bis dahin, als die heilige schweizerische Mutter auch hat dem AKJS gesagt, dass sie auch nun einen Beschluss wollte. Wahrend diesen 16 Monaten habe ich meinen Sohn übrigens nicht besucht. Die Inhalt und die Gerechtigkeit des Beschluesses auch lasse ich gerade hier beiseite.

Nach 16 Monaten einen Beschluss zu erlassen - ist das, was du in Linie bzw. Richtung des "Corporate Indetity" von Erziehungsdepartement der Schweiz siehst und das, was du als Neutral(itaet) beschreibst?

P.S. Gerade erfahren: "Die Abteilung Kinder- und Jugenddienst AKJS hat per 1. Januar 2013 ihre Bezeichnung geändert und heisst neu «Kinder- und Jugenddienst KJD»." Hahaha!... "-Dienst"-ja, genau! Und schade, ich werde es nie wieder "Kinder- und Mutterschutz" nennen können!

Falls du jetzt irgendwie unterstellen willst, du hattest schlechtere Karten gehabt, weil deine Frau Schweizer war und du Ausländer, ich habe es in der Familie genau andersrum erlebt.

Da hat die ausländische Frau sich eine Wohnung hinter dem Rücken ihres deutschen Mannes vermitteln lassen und ist dann mit dem Kind dort eingezogen. Niemand hat uns geholfen und verraten, wo das Kind ist, nicht mal die Polizei. Später bekam sie auch noch ein Zimmer im Frauenhaus. Der Grund des Auszuges, der Mann kümmert sich nicht genug um mich. :icon_eyecrazy:
 
S

schneidersitz

Guest
AW: Zwischen Arbeitsamt und Moschee

Ich verstehe die ganze Aufregung wieder nicht....
Es geht doch nicht um Religion, sondern um Aussehen.

Ich muss ganz ehrlich sein, ich würde auch keine Frau mit Schleier einstellen..... zumindest nicht dort, wo sie mein Unternehmen repräsentieren soll.
 
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