Zwischen Arbeitsamt und Moschee

Lynx72

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AW: Zwischen Arbeitsamt und Moschee

Ich verstehe die ganze Aufregung wieder nicht....
Es geht doch nicht um Religion, sondern um Aussehen.

Ich muss ganz ehrlich sein, ich würde auch keine Frau mit Schleier einstellen..... zumindest nicht dort, wo sie mein Unternehmen repräsentieren soll.

Es war aber davon die Rede, dass Kopftuchträgerinnen aussortiert werden, weil man ihnen bestimmte Einstellungen unterstellt.
 

Sithnoppe

Moderator
AW: Zwischen Arbeitsamt und Moschee

Laut dem von kilicaslan verlinkten Artikel Arbeitgeber, die Bewerbungen von Kopftuchträgerinnen erhalten.

Das ist hier in D vollkommen normal und in den meisten Betrieben und Geschäftszeichen auch legitim.
Es sollte allerdings dann auch für alle anderen Religionsgruppen genauso gehandhabt werden.

Edit: falsch gelesen!!! Mein Einwand bezieht sich auf das Kopftuchtragen an sich, nicht auf die unterstellten Einstellungen von kopftuchträgerinnen.
 
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schneidersitz

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AW: Zwischen Arbeitsamt und Moschee

Laut dem von kilicaslan verlinkten Artikel Arbeitgeber, die Bewerbungen von Kopftuchträgerinnen erhalten.

Gut, und welche Einstellungen sind das?
Vielleicht die, dass man seine Religion vor seinen Beruf stellt? dass man sich im Zweifelsfalle für seine Religion entscheidet? Das sie irgendwann Gebetsräume fordern? Dass sie ohne Zustimmung ihres Mannes nicht an Seminaren teilnehmen dürfen? Dass sie... ach, was weiss ich.... tausend sachen eben.

Das betrifft aber eben nicht nur Kopftuchträgerinnen, das wurde hier schon zu erklären versucht. Junge frauen werden nicht gerne genommen, weil sie evtl. schwnger werden können, weil sie viel feiern gehen, dummes Zeug im Kopf haben. Ältere Menschen gelten als anpassungsresistent. Es zieht sich durch alle Arten von Arbeitnehmern.
 
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CrazyWoman

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AW: Zwischen Arbeitsamt und Moschee

Ich verstehe die ganze Aufregung wieder nicht....
Es geht doch nicht um Religion, sondern um Aussehen.

Nein, im Ursprungsartikel geht es sehr wohl auch um Religion...oder um Kultur. Da die türkischstämmige Arbeitsvermittlerin ihre Klienten, "die sich nicht in die Arbeitsagenturen trauen" dort abfängt, wo sie sich aufhalten. Gut, es geht um Türken, eigentlich. Aber wenn man weiterliest und es heißt, dass die Klienten im Büro der Dame gesprächiger werden, weil sie auf dem Kalender muslimische Feiertage sehen, geht es ja eben doch um Religion. Und die meisten Türken (über 90%?) sind ja auch Muslime.

Eigentlich geht es hier ja auch nur am Rande um das Kopftuch. Im Artikel wird ja auch erwähnt, dass viele Migranten nur ganz wenige Berufsbilder in Deutschland kennen. Das gilt aber aus meiner Erfahrung auch für viele deutsche Kinder und Jugendliche. In Deutschland gibt es 350 Ausbildungsberufe, so steht da. Warum kommt das in den Schulen nicht an? Warum werden Berufsinformations-Projekte oft nur in "Problembezirken" auf die Beine gestellt? Überall da, wo nur Randgruppen oder "Problemfälle" geförderten Zugang zu Informationen erhalten, läuft meiner Meinung nach grundsätzlich etwas schief. Das gilt im übrigen auch für "Girls Day", an dem Mädchen in typische Jungsberufe reinschnuppern können. Den gibt es schonsehr lange. "Boys Day" erst, seit dem z.B. ein Fachkräftemangel im sozial-pflegerischen Bereich ausgemacht wurde. Die Mädchen wurden da vorher als "die Schwächeren" immer gefördert. Dass sie aber in Schulen dadurch einen Vorteil gegenüber den Jungs erlangen, weil auch das Lehrpersonal fast ausschließlich weiblich ist und Mädchen vermutlich mehr Verständnis entgegenbrachte, wurde lange verkannt. Jetzt braucht man auf einmal männliche Erzieher und Lehrer - und den "Boys Day".

Meiner Meinung nach verschieben Behörden viel zu oft die Chancengleichheit zu Gunsten der vermeintlich schwächeren und brauchen dann viel zu lange, das einzusehen und zu beheben. Wo bleibt das Naturgesetz des Stärkeren? Derer, die sich durchsetzen können und wollen? Eine funktionierende Marktwirtschaft braucht diese Menschen, die sich selbst zu Höchstleistungen anspornen. Es gibt genügend Migranten, die es vormachen, sich durchbeißen. Warum ich die restlichen, teilweise in 2. oder 3. Generation hier lebenden dort abholen soll, wo sie sind, bleibt mir echt ein Rätsel.

Mich hat bis heute niemand abgeholt - ich habe es immer allein schaffen müssen.

Ja, davon war ursprünglich die Rede, das RThema hat aber eine andere Wendung genommen.

Wer unterstellt denn den Kopftuchträgerinnen eine bestimmte Einstellung?

Du zum Beispiel: :wink:

Gut, und welche Einstellungen sind das?
Vielleicht die, dass man seine Religion vor seinen Beruf stellt? dass man sich im Zweifelsfalle für seine Religion entscheidet? Das sie irgendwann Gebetsräume fordern? Dass sie ohne Zustimmung ihres Mannes nicht an Seminaren teilnehmen dürfen? Dass sie... ach, was weiss ich.... tausend sachen eben.

Siehste! Und das denken die meisten eben.

Das betrifft aber eben nicht nur Kopftuchträgerinnen, das wurde hier schon zu erklären versucht. Junge frauen werden nicht gerne genommen, weil sie evtl. schwnger werden können, weil sie viel feiern gehen, dummes Zeug im Kopf haben. Ältere Menschen gelten als anpassungsresistent. Es zieht sich durch alle Arten von Arbeitnehmern.

...oder wie es einigen hier im Forum ergeht: Mütter werden nicht genommen, weil sie ständig wegen ihrer Kinder zu spät kommen oder krank machen. Angeblich! Ich kann das nicht bestätigen, oft sind Mütter sogar besser organisiert, weil sie es sein müssen. Gerade alleinerziehende.

Es muss in vielen Bereichen ein Umdenken stattfinden. Arbeitgeber müssen mehr Möglichkeiten haben, Arbeitnehmer zu "testen" und junge Menschen brauchen mehr Möglichkeiten, passende Berufe kennen zu lernen. Unabhängig von sozialer Schicht, Geschlecht, Religionszugehörigkeit oder Migrationshintergrund. Alles andere ist unfair und schafft nur böses Blut.
 
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schneidersitz

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AW: Zwischen Arbeitsamt und Moschee

Naja, eigentlich sagen wir das Selbe....

Im Eingangspost geht es zwar um Religion und Kopftuch, aber in Wirklichkeit eben nicht.
Es geht um den, der dem AG am meisten bringt.
Und das tut eben die junge feiernde Frau nicht, oder die Mutter eines Kleinkindes oder eine Frau, die sich ihrer Religion unterwirft.
Klischees, aber darum geht es eben.

Ich möchte nur nicht, dass es wieder so ausgelegt wird, dass NUR Kopftuchfrauen benachteiligt werden.
Es werden alle benachteiligt, die nicht ins Bild der AG passen.
Wenn sie nämlich ihr Kopftuch abnimmt, bleibt sie eine Frau, die evtl. ein Kleinkind zu Hause hat, und den Job deshalb nicht kriegt.
 
C

CrazyWoman

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AW: Zwischen Arbeitsamt und Moschee

Ich sehe das genauso wie Du.

Alle Arbeitgeber nehmen am liebsten den Arbeitnehmer, der am "unproblematischsten" ist. Es liegt an den Arbeitgebern, einen Blick über den Tellerrand zu werfen, Chancen zu geben. Und an den Bewerbern, diese Chancen zu sehen und zu nutzen. Hier muss für gegenseitiges Verständnis geworben werden.

Die Arbeitsvermittler sollten das tun, was ihr Jobtitel beinhaltet. Sie sind keine Kindermädchen. Zusätzlich sollten natürlich allgemein mehr Anreize zu Arbeit (Stichwort faires Gehalt) und Weiterbildung gegeben werden, aber nicht nur für bestimmte Personengruppen.

Zu den Schulen habe ich mich bereits geäußert.
 
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schneidersitz

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AW: Zwischen Arbeitsamt und Moschee

Die Arbeitslosen werden nicht vermittelt.... sie werden verwaltet und von einer sinnlosen Massnahme zur nächsten geschickt.

Es ist ja auch ok, aber dann sollen sie es auch so nennen, da weiss man woran man ist.
 
C

CrazyWoman

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Die Arbeitslosen werden nicht vermittelt.... sie werden verwaltet und von einer sinnlosen Massnahme zur nächsten geschickt.

Es ist ja auch ok, aber dann sollen sie es auch so nennen, da weiss man woran man ist.

Und man sollte sie nicht aus der Statistik rausnehmen. Denn nur aus statistischen Gründen werden sie so gut verwaltet.
 
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