Die Rückkehr der Wölfe

sommersonne

Well-Known Member
Kann sein, kann nicht sein. Auch mein Familienjäger hat im Wald noch keinen Wolf gesehen. Das mag anderen Jägern genauso gehen.
Auf jeden Fall soll man nicht als erste Maßnahme ausrotten nehmen wenn etwas unbequem wird. So weit ist es noch lange nicht.
 

Bintje

Well-Known Member
Mischungen aus Hund und Wolf sind gefährlich für Menschen, da die natürliche Scheu/Distanz nicht mehr da ist, wie @EnRetard schon über die Hunderudel im Kosovo sagte.

Auch das ist nicht ganz richtig. ; ) Richtig ist offenbar, zumindest nach allem, was ich gelesen habe: Je höher der Wolfsanteil, desto unberechenbarer sollen sie sein. Aber das ist eine ähnliche Thematik wie bei Kampfhunden.
Und: Anscheinend hängt das auch von der oder den eingekreuzten Hunderasse(n) ab. Der Mix macht's. An der Uni Kiel gibt's eine Verhaltensbiologin, die Wolfsmischlinge erforscht hat und regelmäßig als Gutachterin hinzugezogen wird, wenn's um Wölfe, Problemhunde, Kampfhunde usw. geht. Dorit Feddersen-Petersen hat jedenfalls ein faszinierendes Buch über Hundepsychologie geschrieben (in dem es teilweise auch um Wolfsmischlinge geht) und sagt über die von ihr erforschten "Puwos" (Mischung aus Wolf und Pudel), sie seien zeitlebens scheu und schreckhaft gewesen. Andere zernagen offenbar die ganze Einrichtung und kehren das Alphatier heraus, sobald man ihnen die Gelegenheit dazu gibt.
Jedenfalls keine kuscheligen Familientierchen, so oder so.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-70569518.html
 

rüzgar

Well-Known Member
In der Nähe von uns wurde letztes Jahr ein Wolf im Wald gesichtet, das ist mit einem Foto belegt. Es war der Erste in der Gegend seit 150 Jahren (der Letzte vor der Ausrottung war noch auf dem Marktplatz zur Schau gestellt worden und ist noch heute im Museum zu sehen).
Ich habe mich über den ersten Wolf seit 150 Jahren tierisch gefreut. Hier ist man eigentlich recht cool damit umgegangen, da ich in einer ländlichen Gegend wohne, wo alle an in der Natur leben und an wilde Tiere gewöhnt sind. Obwohl wir oft mit dem Hund spazieren sind und auch tiefer in den Wald hinein wandern, hat keiner den Wolf jemals zu Gesicht bekommen.

Es handelte sich wohl um einen Einzelgänger, der den weiten Weg vom Lüneburger Raum bis mittlerweile zum Nordschwarzwald gewandert sein soll. Das heißt, er hat unser Gebiet mittlerweile schon wieder verlassen. Man muss dazu sagen, dass es hier rundum große Waldgebiete gibt und die Wildpopulation so gestiegen ist, dass die Jäger Probleme haben, die Abschussquote zu erreichen.

Ein Wolfsexperte sagte dazu, dass er erst mit einer Gefährtin ein Rudel mit bis zu zehn Tieren gründen könne, welches ein Territorium von 200-300 km bräuchte - dies mache deutlich wie gering die Wahrscheinlichkeit sei einem Wolf zu begegnen...
 

Alubehütet

Well-Known Member
Wer will, braucht warum Wölfe in Deutschland?

Es gibt genug in Osteuropa, und sie werden auch bleiben. Sind nicht vom Aussterben bedroht. Nicht, daß ich was gegen sie hätte oder gar Angst vor ihnen, aber ich verstehe nicht, warum man sie hier haben will.
 

EnRetard

Well-Known Member
Was spricht dagegen, die Wolfspopulation einzudämmen, in dem man Wölfe einfängt, kastriert und wieder freilässt, so wie man das einigermaßen erfolgreich mit Straßenhunden macht? Auf diese Weise wäre der natürliche Zuwachs gestoppt, die Territorien blieben aber von Rudeln besetzt und stünden nachrückenden osteuropäischen Wölfen nicht offen.
 

Bintje

Well-Known Member
Was spricht dagegen, die Wolfspopulation einzudämmen, in dem man Wölfe einfängt, kastriert und wieder freilässt, so wie man das einigermaßen erfolgreich mit Straßenhunden macht? Auf diese Weise wäre der natürliche Zuwachs gestoppt, die Territorien blieben aber von Rudeln besetzt und stünden nachrückenden osteuropäischen Wölfen nicht offen.

Wenn das geht, fände ich das jedenfalls erheblich besser als andere.
Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) plädiert jetzt aber für eine Art Obergrenze von 1000 Wölfen.
Die Population wachse "unglaublich schnell". Momentan sollen in Niedersachsen rund 200 Wölfe in 20 Rudeln leben. Hier ein Interview mit ihm:

https://www.ndr.de/nachrichten/nied...0-Woelfen-sollte-Schluss-sein,angriff176.html

Mit dem Ergebnis des DNA-Test ist erst kommende Woche zu rechnen. Ob dabei überhaupt was Brauchbares herauskommt, ist offenbar noch fraglich. Die Proben seien nicht mehr frisch gewesen, weil sie erst einen Tag nach dem Vorfall hätten genommen werden können.
 

Bintje

Well-Known Member
Wer will, braucht warum Wölfe in Deutschland?

Es gibt genug in Osteuropa, und sie werden auch bleiben. Sind nicht vom Aussterben bedroht. Nicht, daß ich was gegen sie hätte oder gar Angst vor ihnen, aber ich verstehe nicht, warum man sie hier haben will.

Aus Gründen der Artenvielfalt vermutlich.
Inzwischen siedeln sich ja auch Biber wieder an. Mit teilweise drolligen Ergebnissen.
Die Bootsbesitzer fanden's bestimmt nicht spaßig, aber kürzlich musste ich echt kichern, als ich das las.

http://www.ostsee-zeitung.de/Meckle...Luebz-Biber-faellt-Baum-und-trifft-Motoryacht

Treffer, versenkt. Tierische Präzisionsarbeit. :D
Und Motoryachten sind keine gefährdete Art. Den Schaden zahlt die Versicherung.

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