Großbrand in London mit vielen Toten und Verletzten

sommersonne

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Ok, ich nehme es zurück. Schade.
Oh ja begrünte Dächer finde ich auch sehr schön. Es gibt nur nicht genug davon.
 

eruvaer

Well-Known Member
Ok, ich nehme es zurück. Schade.
Oh ja begrünte Dächer finde ich auch sehr schön. Es gibt nur nicht genug davon.
hihi ^^
war nicht so gemeint...das Thema wird nur immer gern überall so oberflächlich angerissen...auch im Studium auch in der Praxis...und weils mein Schwerpunkt ist wurmt mich das von Haus aus immer tierisch ;)

ich würd gern mehr Wehnkomplexe und Hochhäuser in Städten sehen, die aus ihren schäbigen Flachdächern begehbare Grünflächen machen...weil da das Hauptrproblem mit versiegelten Flächen und zu wenig Grünflächen zum Genießen besteht...theoretisch wären ja auch Dachgärten denkbar, wenn man sich das kostspielige Dach erneuern nicht antun mag, schickt man einfach seine Mieter/Mitarbeiter hoch für eine GartenAG ;)
 

Alubehütet

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Ich frage mal ganz naiv als Laie: Ich käme gar nicht auf die Idee, anderes Dämmmaterial einzusetzen als nichtbrennbare Glas- oder Steinwolle?

Holz? Styropur? o_O
 

eruvaer

Well-Known Member
Ich frage mal ganz naiv als Laie: Ich käme gar nicht auf die Idee, anderes Dämmmaterial einzusetzen als nichtbrennbare Glas- oder Steinwolle?

Holz? Styropur? o_O
https://www.energieheld.de/daemmung/daemmstoffe/daemmstoff-uebersicht
guckst du hier mal.
oben stehen A1 Dämmstoffe.
das fängt an mit Perliten und huii das ist auch Schaumglas :)
das sind sehr massive Materialien mit eingeseschlossenen Gasblasen, die eher als Schüttungen eingesetzt werden und sich zb für Flachdächer, Sohlplatten oder Kellerwände eignen.
dann kommen deine Glas- und Steinwolle - will man die als Außendämmung anbringen, wirds im Vergleich zum Styroporblock kompliziert - während man den einfach anklebt und festdübelt, braucht es für die Wollen eine Unterkonstruktion - idealerweise aus Holz, denn bei Metall kommt es wiederum zum Schwitzwasser und anders als Holz stellt Metall eine Wärmebrücke dar. daraus bestehen auch die Befestigungen der Styroporklötze (PUR, PE für die Wand XPS und EPS wiederum für untenrum), da die aber nur punktuell passiere kann man sie vernachlässigen.
diese weichen Dämmmatten eignen sich also für trockene Bereiche
einmal nass => Dämmwirkung hin.
und für 2-schalige Konstruktionen vorzugsweise mit Hinterlüftung, damit falls sich Wasser in die Konstruktion einschleicht, es auch wieder austrocknen kann.

beim Preis wird dann auch wieder klar, warum der EPS so beliebt geworden ist.
für Wollen zahlt man mehr und muss dann noch eine andere Konstruktion anbringen - ausserdem fällt viel schneller auf, wenn das System nicht korrekt ausgeführt wurde...optimaler wären tatsächlich möglichst die weichen Dämmstoffe.
für alle wünschenswert wäre dann noch, wenn die Materialien später einfach entsorgt werden können.
und so rutscht man mit steigenden Anforderungen in der Liste immer weiter runter.

ich stell mir Häsuer gern als Menschen vor. wenn die nen nassen Wollpulli an haben ist ihnen kalt.
wenn die ne Plastikjacke anhaben, fangen sie an zu schwitzen.
wenn sie in einem fetten Steinturm hocken, bekommen sie Atemprobleme wegen des schlechten Raumklimas.
die Zwiebeltechnik hält gut warm, weil sich in den Schichten die Wärme speichert...wenn da aber aussen wiederum eine Regenjacke dran ist, wirds wieder schwitzig.

also baut man ein Haus so, dass es nach aussen hin atmen kann. nach aussen hin offenporig, damit die Feuchtigkeit, die immer in jeder Konstruktion irgendwo vorhanden ist, konstant mehr nach aussen austrocknet als wieder hineinzieht.


wenn du dir die Liste jetzt aber noch mal genau anguckst:
keiner der Stoffe ist leicht entflammbar.
alle sind mindestens B1 also schwer entflammbar.
wie lange das dann dem Feuer standhält liegt vorwiegend an der Konstruktion drumherum und an den zusätzlichen Maßnahmen, die das Ausbreiten von Feuer verhindern sollen - zb wie in London den Überschlag des Feuers aus Etage 4 auf 5.
sind die Brüstungen zu niedrig, die Fenster also schön groß...wird das in einem günstigen Rahmen unmöglich.
man könnte auch Fenster F90+ ausbilden - die kosten dann aber auch ein Vielfaches vom herkömmlichen Fenster.
ein Stahlträger darf nicht nackig im Raum stehen - je nach Vorschrift muss er einen Aanstrich haben der bei Hitze aufschäumt oder Beton drumherum oder einen Gipskartonmantel an haben.
ebenso gehts mit der Dämmung. hat man an der Fassade eine durchgehnde Dämmschicht - also für die Dämmung ideal, dann fehlen hier Brandbremsen...ob dann XPS, Stein/Glaswolle oder Hanfdämmung angebracht sind spielt dann keine große Rolle mehr...das fiese beim billigen Plastik sind einfach die Rauchschwaden und giftigen Dämpfe an denen auch in London überlebende noch Wochen nach dem Brand den Lungenschäden erliegen können.

allerdings
sollte das Gebäude -hält man wirklich alle Brandvorschriften ein - also nicht nur die des Materials, sondern auch die der Konstruktionsauführung (die wirklich eine immens größere Rolle spielt als das Matierial an sich) der freien Fluchtwege in entsprechender Maximallänge, der intakten Elektrik (Aufzug im Brandfall nicht benutzen ;) ), der funktionierenden genügenden Feuermelder, Feuerlöscher uswusf, so sollte das brennde Gebäude evakuiert sein bevor die Materialien überhaupt dran denken, dass sie mal anfangen könnten lichterloh in Flammen aufzugehen...
 

Mendelssohn

Well-Known Member
allerdings
sollte das Gebäude -hält man wirklich alle Brandvorschriften ein - also nicht nur die des Materials, sondern auch die der Konstruktionsauführung (die wirklich eine immens größere Rolle spielt als das Matierial an sich) der freien Fluchtwege in entsprechender Maximallänge, der intakten Elektrik (Aufzug im Brandfall nicht benutzen ;) ), der funktionierenden genügenden Feuermelder, Feuerlöscher uswusf, so sollte das brennde Gebäude evakuiert sein bevor die Materialien überhaupt dran denken, dass sie mal anfangen könnten lichterloh in Flammen aufzugehen...
So ist es. Die Katastrophe auf das Dämm-Material abzuwälzen, die Schuld also einer Firma aufzuhalsen (privatisieren), lenkt von dem eigentlichen Umstand ab, daß der Bau mangels ausreichender Fluchtwege so überhaupt nicht hätte genehmigt werden dürfen. Wenn die Katastrophe tatsächlich durch einen singulären Brandherd ausgelöst wurde, der sechs Minuten nach Meldung nicht nur die Fassade umfassend in Brand setze, sondern sämtliche vorhandenen Fluchtwege mit Rauch und Feuer versperrte, dann haben wir es mit einem Konstruktionsfehler zu tun, den die Behörden hätten feststellen müssen - auch in den 1970iger Jahren.
 

Alubehütet

Well-Known Member
@Mendelssohn
In Bezug auf Wuppertal:

Der Abwahl der Schröder-Regierung ging der Verlust der Ministerpräsidentschaft in NRW voraus. Daraufhin berief Schröder Neuwahlen ein. Der verlorenen Landtagswahl aber gingen desaströs von der SPD verlorene Kommunalwahlen voraus in der "Herzkammer der SPD". Dem verlorenen Kommunalwahlen ging eine Serie von Korruptionsskandalen in vielen SPD-geführten Kommunen voraus.

Und die erste und größte begann im Wuppertaler Bauaufsichtsamt ... :)
 

eruvaer

Well-Known Member
So ist es. Die Katastrophe auf das Dämm-Material abzuwälzen, die Schuld also einer Firma aufzuhalsen (privatisieren), lenkt von dem eigentlichen Umstand ab, daß der Bau mangels ausreichender Fluchtwege so überhaupt nicht hätte genehmigt werden dürfen. Wenn die Katastrophe tatsächlich durch einen singulären Brandherd ausgelöst wurde, der sechs Minuten nach Meldung nicht nur die Fassade umfassend in Brand setze, sondern sämtliche vorhandenen Fluchtwege mit Rauch und Feuer versperrte, dann haben wir es mit einem Konstruktionsfehler zu tun, den die Behörden hätten feststellen müssen - auch in den 1970iger Jahren.
Die Dämmung allerdings wird erst später angebracht worden sein und bei England bin ich mir grade nicht so sicher ob die noch aktuell auf den Zug der verpflichtenden Feuermelder in jeder Wohnung aufsprungen waren, dennoch müssten größere Gebäude regelmäßig auch freiwillig ihre Sicherheit nachprüfen und auf den neuesten Stand bringen.... In Deutschland hätte man das einfach melden können als Mieter, wäre geprüft und und für unzureichend erklärt worden...
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Die Dämmung allerdings wird erst später angebracht worden sein und bei England bin ich mir grade nicht so sicher ob die noch aktuell auf den Zug der verpflichtenden Feuermelder in jeder Wohnung aufsprungen waren, dennoch müssten größere Gebäude regelmäßig auch freiwillig ihre Sicherheit nachprüfen und auf den neuesten Stand bringen.... In Deutschland hätte man das einfach melden können als Mieter, wäre geprüft und und für unzureichend erklärt worden...
Ich habe heute gelesen, daß in Deutschland Nachdämmungen an Großbauten bisher nicht genehmigungspflichtig waren. D, h, für mich, daß wir vermutlich etliche Wohnanlagen in nicht mehr öffentlicher Hand haben, die von letzterer abgestoßen wurden, bevor es an die staatlich geförderte Dämmung ging. Da wird manches Billigmaterial für teures Geld verbaut worden sein.
Und nun besteht das Problem darin, daß in geschlossenen Fassaden, Fehler, z. B. fehlende Brandnischen oder wie das hieß, nicht ausfindig machen kann. Man muß sie abklopfen, bevor man weiß, was da gebaut wurde.

Mit den Fluchtwegen sieht es nach deutschem Baurecht hoffentlich besser aus.
 
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