Guten Morgen! Laschet, Tönnies.

Alubehütet

Well-Known Member
Beeindruckender Artikel über die Tönnies-Rumänen in der Süddeutschen.

Beantwortet mir meine Frage aber nicht. „Sprungbrett für einen besseren Job in Deutschland.“ Scheint ja aber meist nicht zu klappen. Wie auch, wann will man sich bei 50+ Stunden in der Woche noch bewerben.
 

Burebista

Well-Known Member
Ich liefere nach, aber die Leute bei Tönnies arbeiten 200Std./Monat für teilweise 1200€.

Den Anhang 16148 betrachten

1400€ denke ich mal, werden in Rumänien viel Geld sein, zumindest für einen Job ohne Qualifikation und an den man ohne Beziehungen kommt. Wenn man denn Familie in Rumänien läßt und nur zwei, drei Monate, eben in der Erntesaison nach Deutschland kommt.

Was ich nicht verstehe: Diese Tönnies-Leute sind ja aber keine Saisonarbeitskräfte, sondern leben und arbeiten ganzjährig hier, mit Familie. (Oder? Oder rotieren die? Weiß jemand was darüber?) Von 1200€ kann man als Single hier ganz gut leben; für Studenten wären das schon sehr viel. Aber dafür 10 Stunden und mehr täglich schuften, und mit Familie? Dürfte sich im deutschen Sozialsystem nicht rechnen.

Ein monatlicher Mindestlohn in RO ist knapp 290 Euro netto, der Mittellohn in der ganzen rum. Wirtschaft fast 680 Euro netto. In den Privatunternehmen werden die meisten auf Mindestlohn angestellt und bekommen dann noch extra (fast schwarz) mehr Geld. Kenne einen Autofahrer eines Privatunternehmers, der auch während der Pandemie, als er eigentlich nicht mehr fahren konnte, um die 620 Euro netto bezahlt bekam.

Die Staatsgehälter sind aber höher... Nicht unbedingt viel höher, aber schon.
 

Alubehütet

Well-Known Member
@Burebista Sowas hatte ich mir gedacht. Wenn man als Erntehelfer in Deutschland in zwei Monaten vielleicht 2000€ mit nach Hause nimmt (von irgendwas muß man hier ja auch leben), und den Rest des Jahres in Rumänien auch noch was macht, dann kann sich das durchaus rechnen. Ich verstehe nur nicht, wie das funktioniert, wenn man dauerhaft hier davon leben muß.
 

EnRetard

Well-Known Member
Inzwischen gibt es einen Anhaltspunkt, wie es zu der massenhaften Ansteckung bei Tönnies gekommen sein könnte: Die Belüftungsanlage wälzt die Luft um, aber tauscht sie nicht aus. Die virenhaltigen Aerosole können sich nicht auf dem Boden absetzen und werden auch nicht hinausbefördert. Sie wirbeln rum, bis auch der letzte Lohnsklave sich angesteckt hat.
https://www.spiegel.de/wissenschaft...geraum-a-3fc52c2e-d4c9-4552-b971-971665e4f75e

Schlechte Belüftung in Aufzügen kann übrigens die Hotspots in Hochhäusern in GÖ und anderswo erklären. Nicht Ringelpiez mit Anfassen in migrantischen Großfamilien, sondern simples Aufzufahren.
https://www.ndr.de/nachrichten/nied...aeuser-zum-Corona-Hotspot,goettingen1308.html
 

Msane

Well-Known Member
@Burebista Sowas hatte ich mir gedacht. Wenn man als Erntehelfer in Deutschland in zwei Monaten vielleicht 2000€ mit nach Hause nimmt (von irgendwas muß man hier ja auch leben), und den Rest des Jahres in Rumänien auch noch was macht, dann kann sich das durchaus rechnen. Ich verstehe nur nicht, wie das funktioniert, wenn man dauerhaft hier davon leben muß.

Gar nicht, deshalb arbeiten auch keine Deutschen als Erntehelfer, es lohnt sich für diese harte Arbeit einfach nicht.
In Deutschland lebende Rumänen, Bulgaren oder Polen arbeiten hier auch nicht als Erntehelfer.
Die Arbeit lohnt sich nur wenn man im Ausland lebt bzw. dort das Geld ausgibt.
 

Bintje

Well-Known Member
Inzwischen gibt es einen Anhaltspunkt, wie es zu der massenhaften Ansteckung bei Tönnies gekommen sein könnte: Die Belüftungsanlage wälzt die Luft um, aber tauscht sie nicht aus. Die virenhaltigen Aerosole können sich nicht auf dem Boden absetzen und werden auch nicht hinausbefördert. Sie wirbeln rum, bis auch der letzte Lohnsklave sich angesteckt hat.
https://www.spiegel.de/wissenschaft...geraum-a-3fc52c2e-d4c9-4552-b971-971665e4f75e

Schlechte Belüftung in Aufzügen kann übrigens die Hotspots in Hochhäusern in GÖ und anderswo erklären. Nicht Ringelpiez mit Anfassen in migrantischen Großfamilien, sondern simples Aufzufahren.
https://www.ndr.de/nachrichten/nied...aeuser-zum-Corona-Hotspot,goettingen1308.html

Weißt Du, woran mich das erinnert? Legionellose, die Legionärskrankheit. Anderer Erreger (-> Bakterien), macht aber ganz ähnliche Symptome und wird ebenfalls über Aerosole u.a. durch Klimaanlagen übertragen. Die Letalität soll bei vorher Gesunden, die unbehandelt bleiben, bei 15% liegen, bei Vorerkrankten bis zu 71 %.
Es kann aber gezielt mit Antibiotika behandelt werden. Das ist der Unterschied.
Übrigens auch der Unterschied, den Leute gern ausblenden, die immer noch der Ansicht sind, Corona sei doch nur eine Art Grippe. Neulich kam mir ein Neunmalkluger mit der Erklärung, Tuberkulose sei viel schlimmer und setzte dazu an, mir Statistiken vorzuhalten. Jep, sagte ich, und? Erstens kann man gegen TBC impfen (auch wenn es in D meines Wissens nicht mehr empfohlen wird), zweitens gibt es Medikamente. Ende des Vortrags.
 

Bintje

Well-Known Member
Und weiter geht es - ebenfalls NRW, ebenfalls Fleischverarbeitung:
bis jetzt 79 Infizierte in einer Dönerproduktion in Moers.

"Nach dem Corona-Ausbruch in der Tönnies-Fleischfabrik im Kreis Gütersloh breitet sich das Virus nun auch in einer Dönerproduktion in Moers weiter aus. Mittlerweile sind 79 von 275 Mitarbeitern des Betriebes im Kreis Wesel infiziert. Das berichtet die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" (WAZ) am Donnerstagnachmittag."

https://www.t-online.de/nachrichten...n-doener-fabrik-mindestens-79-infizierte.html

Das ist vermutlich nur der Auftakt. Es dürfte sich bald wieder überall hin verbreiten.
 
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