Sind wir zusammengewachsen?.....Oder: Fluch und Segen der Wiedervereinigung!

Meine persönliche Meinung zur Wiedervereinigung ist:

  • durchgehend positiv

  • weitgehend positiv

  • positiv

  • negativ

  • weitgehend negativ

  • durchgehend negativ

  • mir egal

  • baut die Mauer wieder auf!


Das Ergebnis kann erst nach Abgabe einer Stimme betrachtet werden.

Bintje

Well-Known Member
(...)du glaubst zu sehr an die standfeste Demokratie und die Teilung der Gewalten, auch wenn vorm Gesetz eben nicht alle gleich sind.

Warum soll ich nicht an etwas glauben, was ich für gut und richtig halte? Kannst Du mir das mal erklären? :)
Das Auseinanderklaffen von Verfassungsanspruch und Verfassungswirklichkeit ist eine Binse und kennzeichnet jedes System - in einigen Staaten mehr (oder sogar eklatant!), in anderen weniger.

Ach ja und des Lesetipps bedurfte es nicht, aber danke...... ich beziehe sehr gute Informationen aus absolut sicheren Quellen und meine Lieblingszeitung ist auch immer vor Ort!

Andere haben den Text vielleicht nicht gelesen. Und die Süddeutsche, insbesondere auch Ramelsberger als Gerichtsreporterin, kenne und schätze ich als seriös. ; )
 

Alubehütet

Well-Known Member
So weit ich gelesen habe, existieren keine harten Indizien gegen Markus H.: kein Handysignal, kein Haar, keine sonstigen DNA-Spuren am Tatort. Obendrein hat Stephan E., der ihn schwer belastete, nachweislich mehrfach gelogen. Das Prinzip, wonach "im Zweifel für den Angeklagten" zu entscheiden sei, tut in solchen Fällen weh.
Ohne Paywall nachzulesen hier und kommentiert hier.

Die Entscheidung hatte sich angekündigt. Von Markus H. wurden keinerlei DNA-Spuren am Tatort gefunden, auch sein Handy war dort nicht eingeloggt. Allein der Hauptangeklagte Stephan Ernst hatte erklärt, Markus H. sei mit ihm am Tatort gewesen. Ernst hatte sich aber durch sich wiedersprüchliche Geständnisse unglaubwürdig gemacht.

Auch die frühere Lebensgefährtin von Markus H., die den Mitangeklagten zunächst belastet hatte, ertappte das Gericht bei ihrer Aussage vergangene Woche bei einer Lüge. Die Zeugin und auch Ernst erschienen dem Gericht als inkonsistent und unglaubwürdig.

Der Einschußwinkel ist allerhöchstens ein Indiz dafür, daß noch ein weiterer Mensch am Tatort war, selbst dann aber nicht, wer. Kann aber auch einfach sein, wasweißich, Lübcke hat Zeitung gelesen. Der Schuß ging halt nicht in die Stirn, Lübcke hat den Täter in dem Moment nicht angesehen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Mendelssohn

Well-Known Member
Inzwischen verstehen @sommersonne und ich uns ganz gut. Es hat viele Gespräche gebraucht. Geht doch.
Heute zitierte der WDR die Sängerin von Silbermond, die sagte, dass sie nicht glaube, dass ihre Kinder noch in Ost-West denken werden.
 

Burebista

Well-Known Member
Zugegeben das war von mir ein wenig übertrieben.

Jedoch lässt sich die sozialistische Mängelwirtschaft im Ostblock nicht leugnen, und dies war auch die Ursache für den wirtschaftlichen Kollaps, woraus dann nach der Wende Pleite und Arbeitslosigkeit resultierten.


.

Meiner Meinung nach hast Du recht. Es war Mängelwirtschaft. Es war aber auch ein selbständiges Wirtschaftsgebiet, wo alles Mängel neutralisiert wurde.
Es gab aber auch Vorteile.
War 1986 im Krankenhaus. Ohne Krankenkasse, ohne Gebühren. Wo ich alle Analysen machen konnte. Wo ich Radio Free Europe und Deutsche Welle frei im Zimmer hören konnte (und am 13. August über die Mauer vieles erfuhr).

Was die Leute nicht begreifen: wir haben hier im Osten einen Krieg verloren, auch wenn es ein kalter Krieg war.
Es war ein kalter Krieg, ohne Blut, aber es war ein Krieg mit Verlierer. Unsere Wirtschaf hat verloren. Und auch weil wir, hier im Osten, das wollten.
 

sommersonne

Well-Known Member
Zugegeben das war von mir ein wenig übertrieben.

Jedoch lässt sich die sozialistische Mängelwirtschaft im Ostblock nicht leugnen, und dies war auch die Ursache für den wirtschaftlichen Kollaps, woraus dann nach der Wende Pleite und Arbeitslosigkeit resultierten.


.
Mängelwirtschaft, richtig gar keine Frage. Manche Betriebe konnten längere Zeiten aus Rohstoffmangel nicht das herstellen für was sie eigentlich da waren und mußten irgendwelche anderen Kosumgüter produzieren.

Aber daraus entstand nach der Wende nicht die Pleite und die Arbeitslosigkeit. Die entstand zum großen Teil weil die Betriebe oftmals an ihre westdeutschen Konkurrenten verkauft wurden. Diese strichen Fördergelder ein, produzierten eine Weile und stellten dann die Produktion ein.
Wäre das nicht gewesen hätte sich so mancher Betrieb wieder aufrappeln können, die Rohstoffe gab es ja nun. Und das DDR-Produkte gut und begehrt waren, das kann man schon daran sehen wenn man nur mal die Otto-Kataloge der Zeit vor der Wende betrachtet. Darin findet man einen großen Teil Produkte aus der DDR.
Westdeutsche Unternehmen haben quasi schon vor der Wende mit dem Ausnutzen der Zwangslage der DDR (um Devisen zu bekommen mit denen Rohstoffe gekauft werden konnten, mußten die Produkte billig verkauft und den eigenen Bürgern vorenthalten werden) mit dafür gesorgt das die DDR-Wirtschaft auf der Stelle trat. Sie hatten höchstwahrscheinlich das nicht im Sinn, haben aber dazu beigetragen.
 

sommersonne

Well-Known Member

sommersonne

Well-Known Member
Was die Leute nicht begreifen: wir haben hier im Osten einen Krieg verloren, auch wenn es ein kalter Krieg war.
Es war ein kalter Krieg, ohne Blut, aber es war ein Krieg mit Verlierer. Unsere Wirtschaf hat verloren. Und auch weil wir, hier im Osten, das wollten.
Das hört sich schrecklich an, ist aber die Wahrheit. Es war ein versteckter Krieg oder verdeckter Krieg.
 

Berfin1980

Well-Known Member
Warum soll ich nicht an etwas glauben, was ich für gut und richtig halte? Kannst Du mir das mal erklären? :)
Das Auseinanderklaffen von Verfassungsanspruch und Verfassungswirklichkeit ist eine Binse und kennzeichnet jedes System - in einigen Staaten mehr (oder sogar eklatant!), in anderen weniger.

Andere haben den Text vielleicht nicht gelesen. Und die Süddeutsche, insbesondere auch Ramelsberger als Gerichtsreporterin, kenne und schätze ich als seriös. ; )

Dann gebe ich dir das zum lesen....die Besprechung zu ihren Protokoll der NSU Prozesses.

SPIEGEL ONLINE: Das Protokoll liest sich wie eine Tiefenbohrung in die Gesellschaft.

Ramelsberger: Das hoffe ich. Hier ist alles versammelt, was in den letzten 30 Jahren falsch gelaufen ist. Eltern, die nach der Wende keine Zeit für ihre Kinder hatten, weil sie mit sich selbst beschäftigt waren. Volkspolizisten, die nicht mehr wissen, was jetzt noch gilt und was nicht. Diese West-Importe, die sich groß aufspielten, aber nicht 1a waren, sondern nur 2b. Die Nachsicht der Justiz gegenüber jungen Leuten, die Schranken gebraucht hätten. Politiker, die den Ostdeutschen paternalistisch über den Kopf getätschelt haben, das mit der Demokratie würde sich schon noch einrenken. Nichts hat sich eingerenkt. Es wird, im Gegenteil, immer schlimmer. Dieser Prozess hat die rechte Szene nicht eingeschüchtert.

Link

Und das der Anwalt von Markus H. ihn nicht zur Aussage bewegt dürfte ja in seiner Tätigkeit als dieser für Rechtsxtreme begründet sein. Brauchst du noch den politischen Werdegang des Herren?
 
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