Sind wir zusammengewachsen?.....Oder: Fluch und Segen der Wiedervereinigung!

Meine persönliche Meinung zur Wiedervereinigung ist:

  • durchgehend positiv

  • weitgehend positiv

  • positiv

  • negativ

  • weitgehend negativ

  • durchgehend negativ

  • mir egal

  • baut die Mauer wieder auf!


Das Ergebnis kann erst nach Abgabe einer Stimme betrachtet werden.

sommersonne

Well-Known Member
Was sind denn hessische Eigenschaften :D:p Äppelwoi, Sauerkraut, Handkäse mit Musik, Grie Soß ?
Kehrwoche, übertriebene Sparsamkeit - aber das ist alles mit einem Schmunzeln zu betrachten. Hier gibt es eben andere komische Charaktereigenschaften und Vorlieben. Blümchenkaffee z.B.
Handkäs mit Musik esse ich mittlerweile auch und grüne Soße erst recht. Obwohl hier die dazugehörigen Kräuter nicht immer zu beschaffen sind. Ich bin ein bischen neidig das man die bei euch schon fertig zusammengestellt auf dem Markt kaufen kann.
 

Berfin1980

Well-Known Member
Kenne ich jetzt eher aus dem südlich gelegenen BAWÜ!

Ich schmunzele :D und bin nicht sehr sparsam :oops:
Ich bin ein bischen neidig das man die bei euch schon fertig zusammengestellt auf dem Markt kaufen kann.
Die Frankfurter Grüne Soße darf auch nur mit den sieben Kräutern so genannt werden und bekam dafür auch ein Zertifikat der EU und ist patentiert;)

Es gibt aber eine Grenze nach Nordhessen die pfuschen da andere Kräuter rein :rolleyes::D
 

Alubehütet

Well-Known Member
Und das DDR-Produkte gut und begehrt waren, das kann man schon daran sehen wenn man nur mal die Otto-Kataloge der Zeit vor der Wende betrachtet. Darin findet man einen großen Teil Produkte aus der DDR.
Aber zu welchem Preis? o_O


Da gibt es bestimmt Untersuchungen drüber. Ich würde aus dem Bauch heraus schätzen, wenn eine DM vielleicht drei DDR-Mark gewertet worden wäre, wären DDR-Produkte konkurrenzfähig geblieben. Mit der 1:1-Wertung war die DDR-Wirtschaft schlagartig weg vom Fenster.

Meine Erfahrung bezieht sich auf Musikinstrumente. Elektrische Gitarren aus der DDR gab es bei uns bei Karstadt in den größeren Städten in der Spielwarenabteilung für vielleicht 200 DM. Und genau das waren sie: Omi schenkt ihrem Enkelkind eine erste Gitarre, um zu gucken, ob das überhaupt was gibt. Der Junge durchhält, Akkorde lernt etc. Wenn ja, wird schnell das Bedürfnis entstehen nach einem „richtigen“ Instrument, also mindestens einer Japan-Ibanez für 600 DM.

Ich wußte ja nicht, wo diese Spielzeuggitarren herkommen. War verblüfft, die dann in DDR-Schaufenstern zu sehen. Zu Preisen, für die Du in der BRD schon beinahe eine echte Fender Strat bekommen hättest, um die 1000 Mark vielleicht. In dem Moment, wo die Arbeiter Westlohn bekamen, konntest Du den Laden nur noch zumachen.
 
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Alubehütet

Well-Known Member
Alle, die sich damit auskannten, hatten damals gesagt: 1:1-Wertung, das ist totaler Wahnsinn. Dann ist die DDR-Wirtschaft sofort, schlagartig kaputt. Denn ihre Produkte haben nicht den Wert, können nicht die West-Preise erzielen. Aber die klare Ansage war:

Kommt die D-Mark, bleiben wir
Kommt sie nicht, geh'n wir zu ihr​
 
Zuletzt bearbeitet:

Alubehütet

Well-Known Member
Bei allem, was man hätte anders machen können. Sollen, vielleicht müssen. Stichwort Treuhand. Was wie auch immer Neufünfland zusetzte, war unumgänglich:
  • Die 1:1-Wertung DDR-Mark : D-Mark
  • Dennoch massive Abwanderung, und zwar nicht gerade der Dümmsten
  • In Kapitalismus und BRD-Recht geschult waren nun mal Bundesrepublikaner, und die stellten nun mal folglich auch drüben die Elite
Heißt, die in Neufünfland hätten Elite werden können, machten rüber in den Westen, und die aus dem Westen, und dann oft durchaus nicht die Begabtesten, wurden Elite im Osten.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Ein weiteres Problem ist auch: Polen, Tschechen, Ungarn, Letten vergleichen den Ist-Zustand mit dem Vor-der-Wende-Zustand und kommen zu dem Schluß: Unter dem Strich geht es uns alles in allem und trotz alledem doch besser.

Ossis vergleichen den Ist-Zustand mit dem West-Zustand.
 

EnRetard

Well-Known Member
Aber zu welchem Preis? o_O


Da gibt es bestimmt Untersuchungen drüber. Ich würde aus dem Bauch heraus schätzen, wenn eine DM vielleicht drei DDR-Mark gewertet worden wäre, wären DDR-Produkte konkurrenzfähig geblieben. Mit der 1:1-Wertung war die DDR-Wirtschaft schlagartig weg vom Fenster.

Meine Erfahrung bezieht sich auf Musikinstrumente. Elektrische Gitarren aus der DDR gab es bei uns bei Karstadt in den größeren Städten in der Spielwarenabteilung für vielleicht 200 DM. Und genau das waren sie: Omi schenkt ihrem Enkelkind eine erste Gitarre, um zu gucken, ob das überhaupt was gibt. Der Junge durchhält, Akkorde lernt etc. Wenn ja, wird schnell das Bedürfnis entstehen nach einem „richtigen“ Instrument, also mindestens einer Japan-Ibanez für 600 DM.

Ich wußte ja nicht, wo diese Spielzeuggitarren herkommen. War verblüfft, die dann in DDR-Schaufenstern zu sehen. Zu Preisen, für die Du in der BRD schon beinahe eine echte Fender Strat bekommen hättest, um die 1000 Mark vielleicht. In dem Moment, wo die Arbeiter Westlohn bekamen, konntest Du den Laden nur noch zumachen.


Verachtung von DDR-Produkten gehörte im Westdeutschland der 70er und 80er zum guten Ton. Davon wurden sie aber nicht unbedingt schlecht. Meine französischen Verwandten waren nicht so überheblich und kauften sich ein DDR-Klavier, weil sie sich kein westliches leisten konnten. Sie waren damit zufrieden und soweit ich weiß, hat es bis heute überlebt.
 

Msane

Well-Known Member
Verachtung von DDR-Produkten gehörte im Westdeutschland der 70er und 80er zum guten Ton. Davon wurden sie aber nicht unbedingt schlecht. Meine französischen Verwandten waren nicht so überheblich und kauften sich ein DDR-Klavier, weil sie sich kein westliches leisten konnten. Sie waren damit zufrieden und soweit ich weiß, hat es bis heute überlebt.

Kann ich nicht bestätigen, viel mehr war das Gegenteil der Fall-


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sommersonne

Well-Known Member
Meine Erfahrung bezieht sich auf Musikinstrumente. Elektrische Gitarren aus der DDR gab es bei uns bei Karstadt in den größeren Städten in der Spielwarenabteilung für vielleicht 200 DM. Und genau das waren sie: Omi schenkt ihrem Enkelkind eine erste Gitarre, um zu gucken, ob das überhaupt was gibt. Der Junge durchhält, Akkorde lernt etc. Wenn ja, wird schnell das Bedürfnis entstehen nach einem „richtigen“ Instrument, also mindestens einer Japan-Ibanez für 600 DM.

Ich wußte ja nicht, wo diese Spielzeuggitarren herkommen. War verblüfft, die dann in DDR-Schaufenstern zu sehen. Zu Preisen, für die Du in der BRD schon beinahe eine echte Fender Strat bekommen hättest, um die 1000 Mark vielleicht. In dem Moment, wo die Arbeiter Westlohn bekamen, konntest Du den Laden nur noch zumachen.
Was hättest du denn gern gehabt? Eine elektrische Gitarre für 20 DM?

Tja, wir haben für die Produkte, die bei euch dann billig waren, sehr viel mehr Geld zahlen müssen. Das war nicht nur bei Musikinstrumenten so. Das "mußte" so sein, sonst hätte sich die Bevölkerung das auch locker leisten können und der Mangel wäre noch deutlicher zu Tage getreten weil man den Bedarf nicht befriedigen konnte.
 
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