Wann ist jemand "integriert"?

Majnomon

Well-Known Member
Gestern einen Artikel von Maxim Biller im Feuilleton der Zeit gelesen, der sich über den deutschen Literaturbetrieb beklagt, der die migrantische Literatur entweder nicht wahrnehmen will oder sie sich durch die entsprechende Auswahl auf die Integrierbarkeit in die Leitkultur zurechtstutzt.

Maxim Biller meint, dass der Verweis auf die Deutschen Geistesgrößen vergangener Zeiten nur noch langweilt. Um geistigen Inzest zu vermeiden, braucht die Kultur die Stimmen auch unangepasster und sperriger Migranten, die sich dem Deutschen Einheitsbrei verweigern. Die haben es natürlich schwer, gehört zu werden.

In dieser Hinsicht sei der Migranten-Hip Hop (à la Bushido & Co) poetischer, weil wahrhaftiger als das gesamte literarische Establishment.


http://www.zeit.de/2014/09/deutsche-gegenwartsliteratur-maxim-biller


Letzte Ausfahrt Uckermark
Warum ist die deutsche Gegenwartsliteratur so unglaublich langweilig? Weil die Enkel der Nazi-Generation noch immer bestimmen, was gelesen wird. Was hier fehlt, sind lebendige literarische Stimmen von Migranten. Die aber passen sich an und kassieren Wohlfühlpreise.[...]


Ich kann ihm darin in weiten Teilen zustimmen...
 

Feryha

Well-Known Member
Bis auf Richie und Giselle, hat keiner auf die Frage des Threads geantwortet.
Doch.Es geht in erster Line um dumme Prollanmache am Arbeitsplatz und nicht um Integration.
In diesem Fall wird der Hintergrund (manchmal auch nur vermeindliche-gibt auch Frauen die so aussehen ,aber deutsch sind-passiert denen auch!) benutzt um einem zu verstehn zu geben"hab dich nich so ,Püppi" und eben deshalb wird versucht was zu finden womit Frau inne Schublade kommt .Migrantin ,Emanze,Lesbe was weiß ich, was solche Kerle dann alles fürn Mist argumentieren.DIE sind einfach nur hohl inner Birne.Prolls eben.
 
N

nordish

Guest
Wann jemand integriert ist?
Ich könte es nicht sagen.
Ich denke das ist sehr individuell abhängig vom Umfeld.

Die Sprache ist ein sehr grosser Aspekt, und die Bereitschaft sich mit den "Urbewohnern" zu umgeben und sie kennen zu lernen. (Nicht einzeln, sondern in der Gesamtheit)
Das gilt für Türken in Deutschland, Deutsche in Spanien, und Australier in China.
 

HeyÖzgürlük

Well-Known Member
(Meine Fragestellung war vielleicht etwas falsch gewählt.)

Ich denke..

Man muss gewillt sein, die Landessprache zu erlernen,(um) in Kontakt mit den dort lebenden Menschen zu treten (treten zu können). Anpassungswillen, Interesse und Respekt gegenüber der Kultur und Religion des Landes zu zeigen - ohne seine eigene Kultur und Religion zu leugnen/aufgeben/ oder vernachlässigen zu müssen/etc.

Man sollte sich Ziele setzen und im Idealfall Bildung genießen um somit Arbeit zu finden und ein produktiver Teil der Gesellschaft zu werden.

Es ist wahrlich nicht einfach. Dass muss man auch betonen. Immerhin klappt das alles nicht nur mit dem Wohlwollen der jeweiligen Person.
 

Majnomon

Well-Known Member
Integration ist keine Einbahnstraße und betrifft die migrantischen Gruppen genauso wie die angestammte Mehrheitsgesellschaft. Ich glaube auch nicht, dass das eine überholte Multikultiromantik ist, sondern wegweisend für die Zukunft unserer Weltgemeinschaft.

Aber es ist auch ein langfristiger, bisweilen zähflüssiger Prozess, in dem es mal zwei Schritte vor und dann wieder einen zurück geht. It's Cha Cha! ;)

Insofern ist man sowohl als Deutscher als auch als Migrant vielleicht dann integriert, wenn man sich als Weltbürger fühlt, der in seinem alltäglichen Umfeld zu Hause und bereit ist, neugierig auf seine Mitmenschen zuzugehen und interkulturelle Freundschaften zu schließen.
 
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