@Mendelssohn Die AWO ist ebenfalls ein Tendenzbetrieb. Es ist nicht einzusehen, warum z.B. Altenheimträger Tendenzbetriebe können. Klar, dass die katholische Kirche, die SPD oder Verdi in ihrer eigenen Organisation keine Beschäftigten akzeptieren müssen, die ihre Prinzipien ablehenen. Aber Altenheime, Krankenhäuser oder Kitas werden auch von weltanschaulich neutralen Trägern betrieben. Warum soll ein Altenheim einer Beschäftigten kündigen können, weil sie geschieden und wiederverheiratet ist? Grundsätzlich habe ich nichts dagegen, dass Kirchen unternehmerisch tätig sind, wohl aber, dass dier Staat sie dabei privilegiert und ihnen Diskriminierung erlaubt.
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Ich habe eine ganze Menge gegen "Tafeln" und auch eine ganze Menge dagegen, dass Kirchengemeinden sich an einem System beteiligen, dass Sozialleistungen so knapp bemisst, dass sich Menschen davon nicht ernähren können und sie zwingt, Abfall als Almosen anzunehmen.
Städtische Schulen, in denen die Kirche das Sagen hat, wie es sie in NRW und Niedersachsen gibt, halte ich für einen absoluten Skandal, vergleichbar mit den Zuständen in der Türkei. Diese Schulen können sich ihre Schüler aussuchen und dienen damit der ethnischen und sozialen Segregation. Wenn sie Schüler aufnehmen, die der Kirche nicht angehören, zwingen sie diese in der Regel zur Teilnahme am jeweiligen Religionsunterricht. Darüber hinaus begreife ich nicht, wie es sein kann, dass 250 Jahre nach der Aufklärung von Religionsgemeinschaften verantworteter Religionsunterricht - und nicht etwa vergleichende Religionskunde - reguläres Schulfach sein kann.
Jetzt noch von der Kirchensteuer anzufangen, würde wirklich zu weit führen.